Im Jahr 2021 erhielten die drei polnischen LGBTIQ-Aktivistinnen Anna Prus, Elżbieta Podleśna und Joanna Gzyra-Iskandar den neu umbenannten Humanismus-Preis für Menschenrechte, weil sie sich mit ihrer Stimme gegen Menschenrechtsverletzungen engagieren und somit tagtäglich für eine offene, demokratische und tolerante Gesellschaft einstehen. Leider musste die Preisverleihung kurzfristig abgesagt werden aufgrund der Covid19-Pandemie.
2018 wurde die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali ausgezeichnet für ihre Verteidigung eines verantwortlichen Journalismus: Berichterstattung über den Tag hinaus, aufklärend, gemeinwohlorientiert und ermutigend für eine zukünftige bessere Gesellschaft. "Die Journalistin und Moderatorin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Flechtheimpreis, weil sie immer die Objektivität des Blickwinkels bewahrt, auf die menschlichen Aspekte in den gesellschaftlichen Diskussionen hinweist und sich zugleich aktiv für mehr Menschlichkeit und Respekt einsetzt", wie es in der Jurybegründung heißt. Im Rahmen aufgeheizter Debatten hat sich Dunja Hayali für eine sachliche Auseinandersetzung starkgemacht. Sie hat Geflüchtete nach ihrer Situation in Deutschland gefragt und mit Pegida-Demonstrant*innen über ihre Positionen gesprochen. Sie hat die eigene Branche kritisch unter die Lupe genommen und zugleich den Beitrag der vielfältigen deutschen Medienlandschaft für eine lebendige Demokratie betont.
2015 wurden der Deutsch-Palästinenser Mohamed Ibrahim und der Israeli Shemi Shabat für ihre Aufklärungs- und Bildungsarbeit zum Nahostkonflikt an Schulen mit dem Flechtheimpreis für Demokratie und Menschenrechte ausgezeichnet. Die Jury des Flechtheimpreises lobte diese Aufklärungs- und Bildungsarbeit zum Nahostkonflikt als "herausragendes interkulturelles und interreligiöses Engagement", das im Sinne des praktischen Humanismus zu Verständigung, Mitmenschlichkeit und Toleranz beiträgt. Menschenfeindlichkeit werde in den Workshops nicht nur aufgearbeitet und reflektiert, sondern sei "Ausgangspunkt des Nachdenkens über die eigenen und fremden Schranken im Kopf", heißt es in der Jurybegründung.
2013 wurde gedenkort-T4.eu | T4 – Virtuelles Mahnmal ausgezeichnet, weil das Projekt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet und einen ausgezeichneten Beitrag zur Inklusionsdebatte leistet. Der Vorstandsvorsitzende der Humanismus Stiftung Berlin, Manfred Isemeyer, lobte die Entscheidung der Jury als "klug und weitsichtig". Der "gedenkort-T4" fülle die Lücke der längst überfälligen Anerkennung der Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiemorde. Das Projekt wird auch die Umgestaltung der Tiergartenstraße 4 zu einem Gedenkort für die Euthanasieopfer begleiten.
Träger des Flechtheimpreis für Demokratie und Menschenrechte 2011 wurde die Stiftung ZURÜCKGEBEN, weil ihre Arbeit beispielhaft zeigt, "wie man mit der Vergangenheit verantwortungsvoll umgehen kann und wie sich die Frage von Schuld und Verantwortung positiv und produktiv in die Zukunft wenden lässt", begründete die Jury ihre Entscheidung. Hilde Schramm, die Tochter des ehemaligen Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt und Reichsministers für Bewaffnung und Munition Albert Speer, gründete 1994 mit einigen Frauen die Stiftung, um jüdische Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen in Deutschland zu fördern.
2009 wurde der Mediziner Dr. med. Michael de Ridder für sein Engagement für Patienten aus sozialen Randgruppen und sein Engagement für würdiges Leben und Sterben geehrt. In öffentlichen Diskussionen ergreift er regelmäßig Partei für die Belange der Patienten ein. Er selbst sieht sich als "Anwalt der Patienten". Der Kranke steht für ihn im Mittelpunkt und eine gerechte Verteilung im Gesundheitswesen ist ihm wichtig.
2006 erhielten Seyran Ates für ihr Engagement als Anwältin zugunsten türkeistämmiger Frauen sowie vier Schüler*innen der Fritz-Karsen-Schule in Neukölln, die die Abschiebung einer Mitschülerin nach Bosnien verhinderten, den Flechtheimpreis für Demokratie und Menschenrechte. Die Jury hob hervor, dass sich nur wenige Menschen in dieser Weise exponieren, so produktiv und provozierend sind und im Interesse der Betroffenen ein genaues Hinsehen im Sinne der Differenzierung fordern.
2004 wurde Prof. Peter Grottian für sein langjähriges Engagement in zentralen gesellschaftspolitischen Fragen ausgezeichnet, in denen es galt, etwas gegen menschenunwürdige und für humanere, sozial gerechtere Strukturen zu unternehmen. Mehrfach setzte er sich für die Studierenden in Berlin ein und setzte dabei die eigene berufliche Existenz aufs Spiel. Darüber hinaus ist er in der Friedensbewegung aktiv, im Komitee für Grundrechte und Demokratie, im Berliner Sozialforum, hat sich für die Wiedereinführung des Sozialtickets sowie die Aufklärung des Berliner Bankenskandals eingesetzt.
Der erste Preisträger des Flechtheimpreis für Demokratie und Menschenrechte wurde Dr. Konrad Riggenmann (Volksschullehrer), der 2002 für sein Engagement, das Schulkreuz in bayerischen Klassenzimmern abzuhängen, ausgezeichnet wurde.