Der HFB ist auch international aktiv tätig: Er hat seit vielen Jahren gute Arbeitskontakte zu den Rationalisten in Polen und der Universität Wroclaw sowie zum Atheist Centre in Vijayawada in Indien.

Der Humanistische Freidenkerbund Brandenburg e.V. ist Mitglied des

- Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V.

- Humanistischen Verbandes Deutschland, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.

- International Humanist and Ethical Youth Organisation

Freies Denken und tätige Humanität im Land Brandenburg

Der Humanistische Freidenkerbund Brandenburg e.V. (HFB) wurde im April 1995 gegründet. In ihm haben sich Menschen verschiedenen Alters zusammen gefunden, um eine Vereinigung zu gründen, die freigeistige und humanistische Welt- und Lebensanschauungenpflegt und im Sinne einer tätigen Humanität praktisch wirken will. Im Mittelpunkt steht das Eintreten für Menschenwürde und Menschenrechte, für ein freies und tolerantes Miteinander und für eine säkulare humanistische Lebensart.

Als freie Weltanschauungsgemeinschaft sind wir Mitglied im Humanistischen Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg KdöR und im Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V.. Wir sind korporativ dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie der Internationalen Humanistischen und Ethischen Jugendorganisation (IHEYO) angeschlossen.

Unser Freidenkerbund sieht sich in den humanistischen Traditionen der freireligiösen und freigeistigen Bewegung Deutschlands und setzt mit modernen Inhalten und Methoden in Brandenburg die Tätigkeit des 1881 gegründeten Deutschen Freidenkerbundes sowie des 1905 gebildeten Deutschen Freidenkerverbandes fort.

Notwendig ist auch unser aktiver demokratischer Einsatz für Frieden, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und den kulturellen Umgang mit Andersdenkenden und Andersseienden, gegen faschistische Tendenzen in der Gegenwart, gegen Gewalt, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit, gegen Fanatismus und Fundamentalismus. Wir haben daher in den letzten Jahren in der Jugendbildungsarbeit einige Aktivitäten zum Menschenrechtslernen und zu den Kinderrechten sowie zur kulturellen Toleranz in den Vordergrund gestellt.

Wir vertreten eine nichtreligiöse, mit den Wissenschaften verbundene Weltsicht, das Recht der weltanschaulichen Selbstbestimmung und eine humanistische und solidarische Lebensanschauung. Ein weltlicher Humanismus, das Toleranzgebot und einfreies Denken ohne Tabus, Dogmen und Vorurteile stehen im Vordergrund und stellen unsere weltanschaulichen und kulturellen Grundlagen dar. Wir treten aktiv dafür ein, dass keine religiöse oder weltanschauliche Gemeinschaft die alleinige Wahrheit oder ein ethisches Wertemonopol für sich beansprucht und daraus Privilegien ableitet, sondern dass auch die konfessionell nicht gebundenen Menschen mit allen anderen gleichgestellt sind. Voraussetzungen sind dafür der weltanschaulich neutrale und demokratische Staat sowie der mündige, aufgeklärte und sozial aktive Bürger. 

Daraus leiten sich für uns ebenfalls die humanistischen Motivationenfür unser Engagement für Kinder und Jugendliche bei deren Suche nach dem eigenen Lebensweg und für unseren Einsatz für die sozial Schwachen, die Bedürftigen und anderen mit sozialen und sozialpsychologischen Problemen beladenen und hilfesuchenden Menschen ab. Die gute Anerkennung, die deutliche und nachhaltige Resonanz bei den Menschen und die Förderung unserer gemeinnützigen Tätigkeiten sind das ehrliche Ergebnis von Redlichkeit, Beharrlichkeit, Fleiß und solidarischer Aktivität im HFB.

Regionale Schwerpunkte des HFB liegen in den Landkreisen Havelland und Barnim; aber auch in anderen Städten und Landkreisen haben wir einzelne Mitglieder. Im Havelland und im Barnim sind rechtlich selbstständige und gemeinnützig anerkannte Regionalverbände tätig, die dem HFB als Dachorganisation angehören.

Gerade unser bildungspolitisches Engagementist und bleibt von Bedeutung. Dazu gehören seit 1993 unsere Unterstützung des werteorientierenden integrativen Schulfaches LER in Brandenburg sowie seit 2007 die Gestaltung eines eigenen freiwilligen Faches „Humanistische Lebenskunde“ im Rahmen des Humanistischen Verbandes in Berlin-Brandenburg KdöR. Der Lebenskundeunterricht wird in mehreren Grundschulen auch im Havelland und Barnim erfolgreich durchgeführt. 

Wichtiges Anliegen unseres Verbandes ist es weiterhin, eine freie Jugendarbeitzu entwickeln und die humanistischenJugendfeiern, die in der über 160jährigen Tradition der Jugendweihe in Deutschland verwurzelt sind, erfolgreich fortzuführen. Die durch uns seit 1991 gestalteten Jugendfeiern sind zu dem bedeutsamsten Kulturfaktor unserer Freidenkerarbeit geworden. Jugendklubs, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung, Jugendschutz, Jugendfreizeiten, internationale Jugendaustauschprogramme (z.B. mit unseren Freunden im Atheist Centre in Indien) sind feste Bestandteile unserer Jugendarbeit. Besonders erfreulich ist es, dass wir in unserem Verband engagierte junge Leute, d.h. Junge Humanisten haben, die Spaß haben können und eine fröhliche und sinnvolle Freizeit und freigeistige Bildung mit uns gestalten.

Wir bieten neben den Jugendfeiern ebenfalls an, Namensfeiern und humanistische Eheschließungen/ weltliche Trauungen sowie eine würdige Trauerkultur zu gestalten. Damit wollen wir lebensbegleitend konfessionell nicht gebundenen Menschen Möglichkeiten geben, die Feiern im Lebenskreis würdig und im Sinne einerweltlichen Fest- und Feierkulturzu erleben.

Besonderes Augenmerk hat unsere Arbeit tätiger Humanitätfür sozial Schwache in der Gesellschaft. Daher haben wir uns für die Tafeln vor Ort, Kleiderkammern, soziale Möbelbörsen und Suppenküchen engagiert.

Und seit 2014 haben wir zivilgesellschaftliche Aktivitäten für Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende entwickelt. Unsere interkulturellen Aktivitäten dienen den humanitären Hilfen, der demokratischen Willkommenskultur, dem sozialen Frieden und der Integration.

Weitere folgende Informationen über unsere Arbeit stellen wir vor:

 

  1. Wie hat sich die Mitgliederarbeitentwickelt?
    - zurzeit 210 Mitglieder im HFB (etwa 30% der Mitglieder sind unter 27 Jahre alt)
    - Schwerpunkt bleibt, für junge Mitglieder altersspezifische Angebote zu machen (Freizeit, Bildung, Feierkultur)
    - weltanschauliche Bildung (Seminare, Philosophischer Gesprächskreis, Geschichts-Workshops, Veranstaltungsreihe zur Neuen Rechten), Exkursionen und Ausflüge (Geschichtsorte,   Ausstellungen)
    - Geselligkeit, Feiern für Mitglieder und Sympathisanten
    - Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements für wirtschaftlich schwache und bedürftige Menschen (vor allem in unseren Kleiderkammern und den Tafeln)

 

  1. Welche Arbeitsfeldergibt es und wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt?
    - allgemeine Lebenshilfe für sozial Schwache und in Not Geratene (Kleiderkammern, soziale Möbelbörse, Sozialberatung, Tafeln)
    - AG Humanistische Flüchtlingshilfe(ehrenamtliche Patenschaften und Lotsen- und Begleitdienste für geflüchtete Menschen, Gestaltung des interkulturellen Begegnungscafés in  Nauen, interkulturelle Aktivitäten und zusätzliche Sprachausbildung, Toleranzfeste), Mitarbeit in mehreren lokalen Willkommensinitiativen und im Forum für Integration und Toleranz im Havelland
    - Frauen- und Selbsthilfe(Hilfe zur Selbsthilfe in Nauen und Rathenow, Diskussions- und Begegnungsmöglichkeiten, gemeinsame kulturelle Erlebnisse)
    - Freie Jugendarbeit(Jugendklubs/ Jugendtreffs – siehe Anlage, Freidenker-Jugendgruppe, Bildungs- und Freizeitangebote, Reisen, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit/ sozialpädagogische Schulstationen an Schulen, Streetwork/ mobile Jugendarbeit, Jugendkoordination, Problembetreuung, „Kinder-Oase“ Nauen, Trommelgruppe in Bernau)
    - Bildung und Kultur (Bildungsveranstaltungen, Unterstützung des Lebenskundeunterrichts, Aufklärung und weltanschauliche Arbeit, Beratung zu neureligiösen Bewegungen/ sog. Sekten), Jugendfeiern, humanistische Feiern im Lebenskreis wie Namensfeiern, Ehefeiern, Trauerfeiern
    - internationale Jugendarbeit (internationaler Jugendaustauschmit Atheist Centre/ Südindien, Menschenrechtslernen, Kulturaustausch sowie Bildung
  1. Wie wurden die Anliegen weltlicher Fest- und Feierkulturin 2016/17 umgesetzt?

- Humanistische Jugendfeiern vor allem im Havelland und im Barnim, Teilnehmerzahlen:

 

2016

2017

Landkreis Barnim

544

705

Landkreis Havelland

628

582

- weltliche Trauungen bzw. humanistische Ehefeiern: 10 Veranstaltungen

- humanistische Namensfeiern: Veranstaltungen für 11 Kinder

- 8 Traueransprachen während der Bestattungsfeiern

- jährlich zum Totensonntag eine öffentliche Gedenkfeier in Rathenow

- Eröffnungsansprache für das „Sternenfeld“ auf dem Friedhof Nauen (2016)

 Weitere Zielstellungen (Entwicklung von Arbeitsfeldern, strategische Kooperationen etc.):

- Fest- und Feierkultur weiter ausbauen (Jugendfeier, Namensfeier, Ehefeier)

- Ausbau und Fortsetzung von Angeboten und Hilfen für Geflüchtete und AsylbewerberInnen im Rahmen unserer Arbeitsgruppe „Humanistische Flüchtlingshilfe im Havelland“ (u.a.
  Patenschaften, ehrenamtliche Begleit- und Lotsendienste/ Coaching, Arbeitsgelegenheiten für geflüchtete Menschen) und der Integrationsarbeit

- offene Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit stabil erhalten und ggf. ausbauen

- bessere Unterstützung und Abstimmung beim Lebenskundeunterricht vor Ort

- Aktivitäten für Menschenrechte, Demokratie und Toleranz sowie gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus 

Humanistischer Freidenkerbund Brandenburg e.V.,

14641 Nauen, Karl-Thon-Str. 42. Tel.: 03321-450746. FAX: 03321-450747.

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Dr. Volker Mueller

Vorsitzender des HFB, 04.07.2018