"Demokratie und Menschenrechte sind nicht selbstverständlich. Dass der Flechtheimpreis im Sinne seines Namensgebers diese elementar wichtigen Errungenschaften hochhält ist, wie wir sehen, wichtiger denn je. Ich fühle mich geehrt, mich in die Liste der beeindruckenden Preisträger einreihen zu dürfen. Zudem danke ich allen, die sich tagtäglich für unsere Werte stark machen und sich für mehr Respekt einsetzen!", freut sich Dunja Hayali über die Auszeichnung.
Dunja Hayali hat Geflüchtete nach ihrer Situation in Deutschland gefragt und mit Pegida-Demonstranten über ihre Positionen gesprochen. Sie hat die eigene Branche kritisch unter die Lupe genommen und zugleich den Beitrag der vielfältigen deutschen Medienlandschaft für eine lebendige Demokratie betont.
"Die Journalistin und Moderatorin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Flechtheimpreis, weil sie immer die Objektivität des Blickwinkels bewahrt, auf die menschlichen Aspekte in den gesellschaftlichen Diskussionen hinweist und sich zugleich aktiv für mehr Menschlichkeit und Respekt einsetzt", wie es in der Jurybegründung heißt.
Die 44-Jährige wurde aus einer Vielzahl vorgeschlagener Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Preisträgerin ausgewählt.
"Dunja Hayalis außergewöhnliche Haltung hat uns beeindruckt", sagt Manfred Isemeyer, Vorstand der Humanismus Stiftung Berlin. "Ihre unvoreingenommene journalistische Haltung, die Positionen ihres Gegenübers erst einmal verstehen zu wollen, ist vorbildlich für ihren Berufsstand. Dieses Vorgehen zeugt von Rückgrat, Mut, Empathie und Selbstreflexion, von gelebten humanistischen Werten."
"Sie, die sich auch persönlich gegen Beleidigungen und Beschimpfungen, gegen Hass und Hetze behaupten musste und muss, stellt stellvertretend für uns alle elementare Fragen zum gesellschaftlichen Miteinander und weicht auch bei starkem Gegenwind nicht von ihrer klaren Position zur Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen ab. Menschen, das stellt Hayali immer wieder klar, gehören nicht in Schubladen, sondern verdienen zuallererst Gehör, Achtung und Respekt", ergänzt Katrin Raczynski, Vorstand im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg.
Der Flechtheimpreis für Demokratie und Menschenrechte erinnert an das Wirken des Politologen und Zukunftsforschers Ossip K. Flechtheim für einen modernen Humanismus. Er dient der Förderung des Engagements für Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung, Menschenrechte und Demokratie. Seit 2002 wird er in der Regel alle zwei Jahre an Personen vergeben, die sich durch ihre Lebensleistung besonders für die Einhaltung der Menschenrechte und die demokratische Kultur hervorgetan haben. Zu den bisherigen Preisträger_innen zählen unter anderem Seyran Ates, Dr. med. Michael de Ridder, die Stiftung Zurückgeben sowie Gedenkort-T4. Über den_die Preisträger_in entscheidet eine fünfköpfige Jury, die sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Politik sowie je einer_m Vertreter_in der den Preis stiftenden Organisationen, der Humanismus Stiftung Berlin und dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, zusammensetzt.
Die feierliche Verleihung des Flechtheimpreises für Demokratie und Menschenrechte an Dunja Hayali findet am Internationalen Tag der Menschenrechte – Montag, den 10. Dezember 2018 – in Berlin statt.