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Uns rufen Schulleitungen an und fragen, wann wir denn endlich mit unserem Lebenskundeunterricht an ihrer Schule an den Start gehen.
Foto: Christoph Eckelt Uns rufen Schulleitungen an und fragen, wann wir denn endlich mit unserem Lebenskundeunterricht an ihrer Schule an den Start gehen.

Die dicken Bretter sind gebohrt, seit 2007 ist der Humanistische Lebenskundeunterricht in Brandenburg beständig gewachsen. Inzwischen besuchen mehr als 2.400 Schüler_innen den Unterricht in knapp 40 Schulen, die Lehrkräfte unseres Verbandes sind durchschnittlich an drei bis vier verschiedenen Schulen tätig. Besonders hoch ist die Nachfrage im Berliner Umland. "Hier profitieren wir sicher auch von der Bekanntheit und dem guten Ruf des Humanistischen Lebenskundeunterrichts in Berlin", räumt Kuschmierz ein.

Aber auch im restlichen Brandenburg ist zu spüren, dass der humanistische Unterricht in der Brandenburger Schule angekommen ist. So weiß Elke Blumberg von Schüler_innen, "die zu Hause offensichtlich so lebhaft von ihrem Lebenskundeunterricht erzählen, dass ich in jedem Schuljahr begeisterte kleine Geschwister kennenlernen kann." Nichts könne die mentalen Energiereserven besser aufladen als solche Schneeballeffekte, erklärt Blumberg.

Auch unser Verband spürt diesen Effekt bei der Organisation. Waren in den ersten Jahren noch ausführliche Präsentationen des Unterrichts in den Schulen nötig, kommen die Schulen inzwischen auf uns zu, weiß die Lebenskunde-Koordinatorin für Brandenburg Karina Berg zu berichten. "Mich rufen Schulleitungen an und fragen, wann wir denn endlich mit unserem Lebenskundeunterricht an ihrer Schule an den Start gehen. Schließlich sei die Nachbarschule auch versorgt."

Momentan sei das nicht immer möglich, räumt Berg ein, weil der Lehrkräftemangel auch und vor allem die Anbieter des freiwilligen Religions- und Weltanschauungsunterrichts trifft. Wir haben deshalb unsere Ausbildungskapazitäten erhöht und ein neues Weiterbildungsstudium etabliert. "Ich bin mir sicher, dass wir in zwei bis drei Jahren auch die Schulen im Land Brandenburg mit Humanistischem Lebenskundeunterricht versorgen, an denen wir bislang der Nachfrage nicht nachkommen können", gibt sich Berg optimistisch.

Bis dahin gilt, was bisher schon galt. "Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft menschlicher wird", erklärt David Driese, Leiter unserer Bildungsabteilung. "In der Schule heißt das, zuhören und die Fragen der Schüler aufgreifen. Denn niemand stellt so kluge und wichtige Fragen wie Kinder. Ihnen wollen wir Antworten geben – jeden Tag aufs Neue."

Dieser Rückblick ist im Geschäftsbericht 2017 des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg erschienen.