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Für Gert Neumann ist nach dem Ende der DDR die Zeit gekommen, sich vom Eindruck erlittener Demütigungen zu befreien. Dieser radikale Schriftsteller fragt: Wer sind wir eigentlich?

Zu wahrer Verständigung verhilft ihm, was er Gedächtniskunst nennt, "die sich für die Bergung der unendlichen Bemühungen des Menschen im Gewesenen verantwortlich fühlt." Den Unterlassungen der Erinnerung gilt sein Anschlag. Gert Neumann möchte hinter die Erscheinungen kommen, die die Diktatur zur Bestimmung der Lesart der Dinge hinterlassen hat. Sein Anschlag markiert den Beginn dieser Auseinandersetzung. Er sucht nach einem Zwiegespräch, das noch nicht stattgefunden hat; und er erzählt von einem Spaziergang und einer Begegnung auf dem Weg zum berühmten Kloster Chorin.

In der Sprache, die das Gespräch möglich macht, will Gert Neumann die Wahrheit über den vergangenen Staat herausfinden, der sich für sein Schicksal verantwortlich glaubte. Gert Neumann erzählt von der Suche seines Herauskommens aus dem Erzählen vom Osten, vor dem sich der Westen bloß stumm zu fürchten scheint.