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Begründung der Jury

Jürgen Becker erzählt in seinem Roman "Aus der Geschichte der Trennungen" von Menschen im Deutschland des zwanzigsten Jahrhunderts, deren Leben durch den Einfluss der verschiedenen politischen Systeme bis ins kleinste geprägt und in ungewollte Bahnen gelenkt wird.

Durch seinen souveränen Umgang mit Form und Funktion der Erinnerung und der immanenten Befragung der Vertrauenswürdigkeit des Gedächtnisses stellt dieser Roman, vergleichbar Uwe Johnsons "Jahrestagen", den Kampf der Einzelnen um ihre Identität dar. Damit bezeugt er in eindrücklicher Weise die Macht der Erfindung über die Wirklichkeit.