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Begründung der Jury

Thomas Pletzinger erzählt eine Welt, die, trotz aller gegenteiligen Behauptung, keine Sicherheiten kennt. Auf magische Weise fließen die Gestalten und Arrangements seines Romans ineinander und entheben ihn so der schlichten Eindeutigkeit.

In dem Versuch, sich eine "ertragbare Welt" zu erschaffen, ringen die beiden gegensätzlichen Ich-Erzähler um die Rekonstruktion ihrer Lebens- und Liebesgeschichten. Der Fokus richtet sich auf bravourös erzählte persönliche und politische Krisen in den Jahren 1995 bis 2005.

Wie Uwe Johnson stellt Pletzinger die Zuverlässigkeit von Erinnern und Schreiben ebenso beeindruckend in Frage, wie er der Heimatlosigkeit auf den Grund geht.