Der jährlich am 21. Juni stattfindende Welthumanist*innentag stand beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg diesmal unter dem Motto „Sehnsucht nach Frieden“. Das Thema spielte schon einige Wochen vorab im Humanistischen Lebenskundeunterricht an Berliner und Brandenburger Grundschulen eine zentrale Rolle. Verschiedene Lebenskundegruppen, insbesondere der Klassenstufen 4-6, beschäftigten sich mit der Geschichte des japanischen Mädchens Sadako Sasaki und erfuhren, wie der Origamikranich von einem Mythos zu einem weltweit verstandenen Friedenssymbol wurde.
Sadako Sasaki aus Hiroshima erkrankte in Folge des Atombombenabwurfs von 1945 an Leukämie. Sie wollte gesund werden und sie wollte Frieden – kein Kind sollte mehr einen so schrecklichen Krieg erleben müssen. Anlehnend an die japanischen Legende “Wenn du es schaffst, tausend Kraniche zu falten, dann hast du einen Wunsch frei“, faltete Sadako im Bett tagein, tagaus Kraniche. Aber sie hat es nicht geschafft. Sadako starb im Oktober 1955 an ihrer Krankheit.
Sadakos Freunde begannen Geld für ein Denkmal zu sammeln. 1958 konnte das Kinder-Friedens-Denkmal im Friedenspark in Hiroshima eröffnet werden. Dort hängen auch heute noch Ketten aus Papierkranichen, die von Menschen aus der ganzen Welt gefaltet wurden. Sie erinnern daran, wie groß der Wunsch nach Frieden auch heute noch und gerade wieder ist.
Die an der Aktion teilnehmenden Lebenskundegruppen falteten fleißig Papierkraniche, fädelten diese zu Ketten und Girlanden und stellten sie in ihren Schulen sowie im Haus des Humanismus in Berlin-Schöneberg aus. Auch dort wurde am Welthumanist*innentag emsig gefaltet.
Eine Lebenskundegruppe aus Neukölln besuchte am Welthumanist*innentag die Japanische Botschaft in Berlin. Sie erfuhren einiges zur japanischen Kultur und übergaben, stellvertretend für alle teilnehmenden Schüler*innen aus Berlin-Brandenburg, zwei Kraniche an Botschaftsmitarbeiter*innen.
Anschließend an die Feierlichkeiten rund um den Welthumanist*innentag werden alle entstandenen Kranichketten zentral gesammelt und machen sich Anfang August per Post auf den Weg nach Japan. Dort werden sie am Kinder-Friedens-Denkmal in Hiroshima ausgestellt und sind somit Teil einer weltweiten Friedenssymbolik.
Patricia Block, Anne Gastmann, Sven Thale, Iris von Lentzke