Im Mittelpunkt der Jahresversammlung des HVD NRW am 19. Februar 2022 stand die Frage, wie uns ein Altern in Würde gelingen kann. Die diesjährige Landesversammlung fand unter Corona-Bedingungen digital statt. Vor Ort im Humanistischen Zentrum in Dortmund diskutierten die Landtagskandidaten Frau Brunner von den Grünen und Herr Rybak von der FDP mit dem Präsidenten des HVD NRW, Johannes Schwill in Form eines Livestreams. Leider haben die anderen Parteien (SPD und CDU), die Einladung zu diesem Austausch abgesagt.
In der Diskussion war man sich einig, dass eine ausreichende materielle Sicherung die Basis für einen zufriedenen, würdevollen Lebensabend ist. Um die Jungen nicht zu sehr zu belasten, müsse aber über neue Finanzierungsmodelle und neue Phasen des Übergangs nachgedacht werden. Dabei komme es sehr auf den Grad der Selbstbestimmung in Beruf, Alltag und Ruhestand sowie auf die Chancen für lebenslange Bildung und Teilhabe an.
Schon der Humanist Cicero habe für ein aktives, waches Alter plädiert. Hier gebe es noch viel politischen Gestaltungsraum für Hilfen zur Selbsthilfe. Für die Phase des "vierten" Alters wurden Pflegenotstand und Konstruktionsfehler des Gesundheitssystems beklagt; während Frau Brunner und Herr Schwill hier eher den Sozialstaat in der Pflicht sahen, setze Herr Rybak auf die Marktkräfte in Verbindung mit staatlichen Rahmenvorgaben.
In Würde zu altern schließt zumindest nach Vorstellung des HVD auch ein, selbstbestimmt über sein Lebensende zu entscheiden. Dieses Thema wurde von den jungen Politiker*innen mit respektvoller Distanz angegangen; für den HVD bleibt es ein Eckpfeiler eines erfüllten, runden, sinnvollen Lebens im Diesseits.