Corona zwingt auch dazu Neues auszuprobieren. An der Grundschule Hesselnberg in Wuppertal gab es eine besondere Schuleingangsfeier für die I-Dötzchen. Christen, Muslime und Humanisten gestalteten gemeinsam die schulische Feier.
Bereits im letzten Jahr gab es erste Ideen ergänzend zur schulischen Schuleingangsfeier eine gemeinsame weltlich-humanistisch, religiöse Schulfeier durchzuführen. War es sonst üblich, dass Kirchen und Religionsgemeinschaften vor der eigentlich Schuleingangsfeier jeweils ihre eigenen Feiern anboten, hätte eine solche gemeinsame Feier auch unter Beteiligung von Humanisten, dass Gemeinsame betonte. Kein schlechter Auftakt für eine gemeinsame Schulzeit. Leider kam es dann doch nicht dazu und so gab es noch im letzten Jahr eigene Feiern ergänzend zur Schuleingangsfeier.
Wie in vielen anderen Bereichen auch, kann die Corona-Pandemie auch positive Entwicklung befördern. Aus der Idee der gemeinsamen Feier und einer schulischen Feier wurde eine Feier. Alle Beteiligten, die Schulleitung, der katholische Pater, die evangelische Religionslehrerin, der Islamische Religionslehrer und Sprecher des Humanistischen Verbandes saßen zusammen und planten eine gemeinsame Schuleingangsfeier, die allen gerecht wird, vor allen aber den I-Dötzchen entsprechen sollte. Es sollte um Freunde und Freundschaften gehen. Neue Freundschaften die entstehen und die Bedeutung von Freunden in der Schule.
Die gemeinsame Schuleingangsfeier war für alle eine neue Erfahrung. Das Thema Freundschaft wurde von Sprecher des Humanistischen Verbandes eingeleitet. Wie Freunde helfen können, wie man Freunde findet und was Freundschaften ausmachen. Die Anleitung für die Erstellung von Freundschaftsbänder bildeten den Abschluss und den Übergang zum Beitrag des katholischen Paters, gefolgt vom Islamischen Religionslehrer und der Rezitation einer Koran Sure. Abschließend hat die evangelische Pastorin ihre Ideen zur Freundschaft mit Gott dargestellt und einen Segen gesprochen. Dazwischen wurden Lieder eingespielt, denn gesungen werden konnte leider nicht.
Die gedrehten Freundschaftsbänder haben die I-Dötzchen in ihren jeweiligen Lerngruppen mit ihren neuen Mitschülern getauscht, bevor sie den Saal verließen, um in ihre neuen Klassen zu gehen.
Es wird spannend sein, zu sehen, ob diese Form einer Schuleingangsfeier über den Sonderstatus einer Coronabedingten Veranstaltungsform hinaus Bestand haben wird. Es wäre wünschenswert und es lohnt sich. Die Pandemie stellt übliche Verfahren in Frage. In vielen Schulen muss über die obligatorische Trennung von Schulklassen für den bekenntnisorientierten Religionsunterricht nachgedacht werden, eine gemeinsame Schuleingangsfeier kann ein kleiner Baustein zu einem gelebten Miteinander sein.