WAS DIE EHRENAMTLICHEN IM EINZELNEN ANBIETEN:
- Sie begleiten schwerkranke oder sterbende Menschen und ihre Angehörigen, unabhängig von Religion, Nationalität oder Weltanschauung
- Sie bieten spirituelle Begleitung, helfen bei der Organisation der Pflege und beraten bei der Auswahl der Pflegemittel.
- Sie unterstützen und entlasten Angehörige und Pflegende durch unsere Krankenbesuche zu Hause, im Krankenhaus oder auf der Pflegestation.
- Sie helfen Ihnen auch in der Zeit der Trauer.
- Sie stehen unter Schweigepflicht und arbeiten ehrenamtlich.
Wir begrüßen und fördern Ihr Engagement!
- Ihre finanzielle Spende, die unsere ehrenamtliche Tätigkeit ermöglicht und dauerhaft gewährleistet.
- Gespräche und Informationen über unseren Hospizdienst und unsere Arbeit im Freundes- und Bekanntenkreis oder am Arbeitsplatz.
- Ihre ehrenamtliche Mitarbeit; hierfür bieten wir Schulungen und Weiterbildungen an.

WIR BILDEN AUS
Wir bieten eine ehrenamtliche Hospiz-Begleiter-Ausbildung für Menschen mit Migrationshintergrund und ohne Migrationshintergrund an.
Das besondere daran ist, sie können in ihrer Muttersprache unterrichtet werden.
Aufgrund großer Unterstützung durch Spenden konnten viele ehrenamtliche Mitarbeiter aus verschieden Nationen u. a. aus Südkorea, Philippinen, Japan, Vietnam, China, Bangladesh, Indonesien, Nepal, Pakistan, Afghanistan und nicht zuletzt von Deutschland als Hospizbegleiter ausgebildet werden. Nach dieser Ausbildung sind viele ehrenamtliche Mitarbeiter helfend tätig.
Wir begleiten kranke, altere Migranten verschiedener Herkunft in häuslicher Umgebung, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in ihrer jeweiligen Herkunftssprache. Außerdem bieten wir allgemeine Beratung zur Krankheitsverarbeitung sowie zur sozialen und pflegerischen Versorgung bei Bedarf in Zusammenarbeit mit Pflegediensten, Ärzten und Angehörigen an. Aber auch zur palliativen Versorgungsmöglichkeiten stehen wir beratend zur Seite. Des Weiteren helfen wir bei der Erstellung von Patientenverfügungen und bei der Suche nach einem stationären Hospizplatz. Wir kümmern uns außerdem um die Vernetzung und Organisation von weiteren Hilfen. Und abschließend bieten wir Trauergespräche und Trauerbegleitung an und helfen bei Fragen rund um die Trauerfeier.
Wir wollen kranken Menschen eine würdige, interkulturelle Sterbebegleitung in der für sie angemessenen Form, Kultur und Religion in verschiedenen Städten ermöglichen. Da es leider nur wenige Migranten_innen gibt, die nicht nur Interesse, sondern auch Zeit für diese Aufgabe haben, sind wir bemüht, weitere ehrenamtliche Mitarbeiter_innen aus verschiedenen Ländern zu gewinnen und zu qualifizieren. Unsere Zielgruppen dabei sind aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen stammende Menschen, die in der Lage sind, nach der Ausbildung kultursensible, spirituelle Begleitung durchzuführen. Kultursensibel bedeutet für uns in erster Linie Respekt, Achtsamkeit und Wertschätzung für Menschen mit anderen Kulturen und Religionen.
In Berlin leben etwa 20 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund. Auch wenn sich die meisten gut integrieren, eine Neigung zu Traditionen und Lebenseinstellung aus der ursprünglichen Heimat bleibt. Das wird gerade in der letzten Lebensphase oder bei schwerer Krankheit deutlich. In Asien geht man außerdem oft anders mit Schmerzen und Krankheit um als in Deutschland. Wir haben nun oft die Erfahrung gemacht, dass ältere Menschen, insbesondere die mit Alzheimer, die deutsche Sprache wieder vergessen, selbst dann, wenn sie sich vorher gut auf Deutsch verständigen konnten. Auch Heimatspeisen sowie die Religion gewinnen dann wieder an Bedeutung. Es ist daher wichtig, dass es ausgebildete Menschen gibt, die dieselbe Sprache sprechen und sich in der jeweiligen Kultur auskennen.
Der Respekt vor den Älteren ist in den entsprechenden Ländern bis heute noch Tradition in den Familien. Sie treffen wichtige Entscheidungen und leben in der Regel, das heißt zu über 70 Prozent, mit Kindern und Enkelkindern zusammen. Sie sorgen für die Enkelkinder, übernehmen Aufgaben im Haushalt und werden finanziell sowie im Pflegefall von den Kindern versorgt. Viele Menschen aus Asien, die in Deutschland leben, denken dabei erst einmal an das ihnen bekannte heimatliche Familiensystem und realisieren nicht, dass die Lage hier völlig anders ist. Ihre Deutschkenntnisse sind oft unzureichend und dementsprechend sind sie schlecht über Hilfsstrukturen und Angebote in Deutschland informiert. Häufig befinden sie sich in einer schlechten gesundheitlichen Situation infolge prekärer Arbeitsbedingungen und weil sie Vorsorgemöglichkeiten nicht rechtzeitig in Anspruch genommen haben. Viele leben alleine zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen und haben wenige Kenntnisse über das deutsche Pflege- beziehungsweise Gesundheitssystem und Sozialrecht.
Um die Probleme und Defizite abzumildern, bilden wir ehrenamtliche Hospizmitarbeiter aus, damit sie kranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen aus unterschiedlichen Kulturkreisen in ihrer jeweiligen Muttersprache beraten und begleiten können. Fremde Gewohnheiten, unterschiedliche Religionen und Lebensauffassungen sowie verschiedene Krankheitsempfindungen können insbesondere am Lebensende zu Missverständnissen führen. Das erfordert eine kultursensible Begleitung und Unterstützung. Mit viel Einfühlungsvermögen, großer menschlicher Zuwendung und Stärke geben unsere "Ehrenamtlichen" diesen Menschen nicht nur Nähe, sondern auch ein Stück Heimat.