Die Reggio- Pädagogik ist ein international hoch anerkannter elementarpädagogischer Ansatz, der auf einem humanistischen Menschenbild und einer demokratischen Gesellschaftsvorstellung basiert. Er legt ein positives Bild vom "reichen" Kind zugrunde und orientiert sich an einem modernen Bildungsverständnis.
Loris Malaguzzi (geb.1920) studierter Pädagoge und Grundschullehrer aus Italien, hat mit seinen Vorstellungen über Kindeserziehung, dass in der Fachwelt anerkannte Konzept der Reggio-Pädagogik in den 1970er Jahren maßgeblich beeinflusst und zu dessen weltweiter Entwicklung beigetragen. Malaguzzi organisierte weltweit Kongresse und Ausstellungen: "Wenn das Auge über die Mauer springt" und "Die hundert Sprachen der Kinder". Zentrale Gedanken dieser Erziehungs- und Bildungsphilosophie sind, dass das Kind kein defizitäres Wesen ist, sondern reich an Fähigkeiten auf die Welt kommt und ein aktiver und kreativer Gestalter seiner Entwicklung ist, der über "100 Sprachen" verfügt. Diese 100 Sprachen stehen für die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Kinder, diese gilt es zu verstehen und zu fördern. Die Vielfalt der Sprachen, Gedanken und Herangehensweisen und Träume und die angeborene Offenheit sollen dabei erhalten bleiben.
Das kompetente Kind und sein Recht auf Begleitung, Unterstützung und Bildung stehen dabei im Mittelpunkt, unabhängig von seinen körperlichen, sozialen und gesellschaftlichen Voraussetzungen. In der Reggio-Pädagogik ist es zentral, die Bildungspotenziale von Kindern zu aktivieren, zu stärken und nachhaltig zu sichern. Dies geschieht durch folgende charakteristische Elemente:
Projektarbeit, kreatives Gestalten, gemeinsames Entdecken und Reflektieren, Beobachten und Dokumentation, Raumgestaltung, Transparenz, Orientierung an Begabungen und Fähigkeiten, Gender, Partizipation und Beteiligung, Individualisierung und Differenzierung.