Im Humanistischen Filmclub wollen wir 2022 gezielt Frauen in den Mittelpunkt stellen: Vorreiterinnen hinter der Kamera, eindrucksvolle Charaktere vor der Kamera, allein oder verschwistert, machtvoll und explosiv, lasziv und zerbrechlich, melancholisch und euphorisch und zum Glück unaufhaltsam feministisch.
Am 05. Oktober sprechen wir über den Film "Biester" aus dem Jahr 1995 von Claude Chabrol
Mit geradezu nüchternem Blick, der in heftiger Diskrepanz zum Gezeigten steht, inszeniert Chabrol mit hervorragendem Ensemble eine ausgelebte Phantasie. Dieser Film ist ein "marxistischer Thriller" im Gewand einer faszinierenden und beängstigenden Freundschaft zwischen zwei ungleichen Frauen. In dieser begegnen sich seine typische, ironische Darstellung des Bürgertums und die Tragik der Gegenbiographien. Wir möchten die weiblichen Hauptfiguren in den Mittelpunkt der Diskussion stellen. Claude Chabrol hat mit diesem Film ein weiteres Meisterwerk kreiert, das wert ist von uns unter die Lupe genommen zu werden.
Moderation:
KATHARINA SCHÖNRICH hat Philosophie, Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin studiert. Seit vielen Jahren leitet sie filmphilosophische Seminare. Derzeit studiert sie Biologie an der FU Berlin.
MAXIMILIAN BRUST hat Philosophie, Psychologie und Arabistik in Leipzig und Berlin studiert. Sein Fokus liegt auf Filmphilosophie, französischer Ästhetik, Subjekttheorie, politischer und postmoderner Theorie.