Es gibt Bücher, die liest und diskutiert man aufgrund ihrer Komplexität am besten gemeinsam. Der Lesekreis trifft sich an jedem letzten Dienstag im Monat und ist die Gelegenheit, in angenehmer Atmosphäre und mit Genuss gemeinsam ausgewählte Texte zu aktuellen humanistischen Themen zu besprechen.
Am 31. August reden wir über Corine Pelluchons "Ethik der Wertschätzung" (erschienen 2019 bei wbg Academic) und konzentrieren uns dabei auf die Einführung und den Ersten Teil (Genese der Wertschätzung).
Kurzinhalt:
Corine Pelluchon entwickelt eine Tugendethik, die uns hilft, mit den Herausforderungen unserer modernen Gesellschaften umzugehen. Dabei legt sie den Schwerpunkt nicht in erster Linie auf die Prinzipien unserer Handlungen, vielmehr geht es ihr um unsere konkrete Motivation, um die Vorstellungen und Affekte, die uns dazu bringen, aktiv zu werden.
Diese Ethik der Besinnung hat ihre Quelle in den Moralphilosophien der Antike, aber lehnt deren Essentialismus ab. Stattdessen gründet sie sich auf Demut und der Erfahrung der Verletzlichkeit. Wo Bernhard von Clairvaux die Besinnung auf die Erfahrung der Unvergleichbarkeit und somit auf den Glauben stützt, definiert Pelluchon sie über die »Transdeszendenz«. So bezeichnet sie eine Selbstbetrachtung, durch die das Subjekt seine Verbindung zu den anderen Lebewesen wahrnimmt und durch die das theoretische Wissen um die Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Welt zum gelebten Wissen wird. Eine solche Haltung kann dazu führen, sich konkret zu engagieren. (Ankündigungstext des Verlages)
Moderation:
Dr. Ralf Schöppner, Humanistische Akademie Berlin-Brandenburg
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Den Zugangslink für Zoom versenden wir nach Anmeldung per Mail: info@humanistische-akademie-bb.de