In unserer ersten digitalen Sitzung des Humanistischen Filmclubs 2021 werfen wir einen etwas anderen Blick auf die Liebe. Wie in allen Künsten sind Filme von Liebe als Gegenstand und Phänomen fast omnipräsent durchdrungen. Es gibt Liebesgeschichten wie auch Geschichten über die Liebe. Viele von ihnen spielen mit butterweicher Schaulust, lullen einen in hollywoodgesättigte Traumvorstellungen ein und erschaffen Ideale, die ihrerseits nicht folgenlos bleiben.
Aber es gibt auch Filme, die uns genauer darüber nachdenken zu lassen. The Lobster schafft dies, indem er unsere Intimbeziehungen zuspitzt und nicht ohne Ironie in düstere Metaphern hineinprojiziert.
The Lobster (2015)
Regie: Yorgos Lanthimos
Mit: Olivia Colman, Colin Ferrell, Rachel Weisz u.a.
Kurzbeschreibung:
In dieser Zukunftsvision werden Singles verhaftet und mit Gleichgesinnten in ein Hotel einquartiert. Hier haben sie 45 Tage Zeit, um eine neue Partnerin oder einen neuen Partner zu finden – schaffen sie dies nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt. Auch David landet dort, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde. Als seine Bemühungen erfolglos bleiben, flieht er in den nahegelegenen Wald und schließt sich den Abtrünnigen an, die einen Aufstand gegen die Unterdrückung planen. Ausgerechnet hier trifft er auf seine vermeintliche Seelenverwandte - doch Liebe ist hier streng verboten.
Trailer zu The Lobster (deutsch)
Wir laden Sie herzlich ein, den Film im Vorfeld anzuschauen und dann in digitaler Runde gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen.
Moderation:
KATHARINA SCHÖNRICH hat Philosophie und Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin studiert. Seit vielen Jahren leitet sie filmphilosophische Seminare.
MAXIMILIAN BRUST hat Philosophie, Psychologie und Arabistik in Leipzig und Berlin studiert. Sein Fokus liegt auf Filmphilosophie, französischer Ästhetik, Subjekttheorie, politischer und postmoderner Theorie.
Der Humanistische Filmclub - Für Cineasten und solche, die es werden wollen
Einmal im Monat (in der Regel jeden ersten Mittwoch) suchen wir einen Film aus und besprechen ihn zusammen mit unseren Gästen und zwei ausgewiesenen Filmexpert_innen.
Die Humanistischen Filmabende stehen ganz im Zeichen eines klaren Prinzips: sehen, entdecken und diskutieren. Gemeinsam besprechen wir Filme zu verschiedenen Themen und aus unterschiedlichen Genres. Dabei geht es auch um tiefer liegende Schichten (Subtexte), die neben der offensichtlichen Handlung oftmals übersehen werden. Die Ästhetik des Films, seine Sprache sowie (gesellschafts)politische und ethische Implikationen sollen aufgegriffen werden und uns Werkzeuge liefern, unser filmisches Sehen weiterzuentwickeln. Die Liebe zum Film und die Lust am Diskutieren bilden das Herzstück dieser Reihe.
Sie kennen einen Film, der wie geschaffen wäre für unsere Reihe? Gern nehmen wir Ihre Vorschläge für filmischen Diskussionsstoff entgegen.