"Meine Nacht bei Maude" von Éric Rohmer | 1969 | Mit: Jean-Louis Trintignant, Françoise Fabian, Marie-Christine Barrault und Antoine Vitez
Immer weiter folgen wir Jean-Louis Trintignant – die von ihm verkörperte Hauptfigur trägt nicht zufällig den gleichen Vornamen – in eine für Regisseur Éric Rohmer typische, nicht vom aktiven Handeln der Charaktere vorangetriebene, gesprächslastige Geschichte. Zu dieser Sogwirkung trägt auch Trintignants brillante Darstellung bei. Der Film kreist um christliche und bürgerliche Moralvorstellungen, ethische Einstellungen zu Liebe und Beziehungen, letztlich aber auch um Hintergründe und Diskrepanzen rationaler und kognitiver Selbstentwürfe und Selbstreflexionen. Indem er eine wenig anheimelnde Atmosphäre schafft, die uns seltsam äußerlich verweilen lässt, verzichtet Rohmer stilistisch auf starke Immersion oder Identifikation und bringt so die ereignishaften, innerlichen und subtilen Vorgänge jenseits der engagierten Redebeiträge im Film als sein eigentliches Sujet zur Geltung. Die stumm beredten Blicke und Gesichtsausdrücke überdauern bis zum Schluss – wenn nicht gar darüber hinaus.
Euer Lieblingsfilm? Sagt uns, warum! Noch nicht gesehen? Schaut ihn vorab entspannt zu Hause an und teilt eure Eindrücke mit uns und unseren beiden Filmexpert_innen!
Moderation: Katharina Schönrich und Maximilian Brust
Der Film ist als Stream zur Ausleihe oder zum Kauf bei Amazon Video verfügbar.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Den Zugangslink erhaltet ihr nach Anmeldung an:
info@humanistische-akademie-bb.de
Der Humanistische Filmclub findet in der Regel an jedem ersten Mittwoch des Monats statt. Für alle Cineast_innen und solche, die es werden wollen!