Eine lange Tradition
Humanistisches Denken ist mehr als 2.500 Jahre alt. Es wurzelt in der Antike, in der Renaissance und in den Ideen der europäischen Aufklärung, die den "Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" (Kant) forderte. Humanistisches Denken ist wissenschaftlich und philosophisch begründet. Es ist geschichtsbewusst und für ständige Weiterentwicklung offen. Männer wie Sokrates, Epikur, Cicero, Erasmus von Rotterdam, Galilei, Voltaire, Hume, Herder, Kant, Feuerbach, Darwin, Marx, Freud, Sartre oder Russell haben die Welt verändert. Der wichtige Beitrag von Frauen für diese Entwicklung wurde lange vernachlässigt. Erst in neuer Zeit ist die Bedeutung von beispielsweise Sappho, Hypatia, Olympe de Gouges, Mary Wollstonecraft, Bertha von Suttner oder Simone de Beauvoir herausgearbeitet worden.
Heute betont der "Vertrag über die Europäische Union" die Bedeutung des Humanismus für die Mitgliedsstaaten. Schon in der Präambel wird die kulturelle Tradition benannt, auf die sich die Europäische Union bezieht:
"Schöpfend aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas, aus dem sich die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte des Menschen sowie Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit als universelle Werte entwickelt haben (…)".
Der Humanistische Verband ist Mitglied der Europäischen Humanistischen Föderation (EHF) und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU). Beide haben beratende Funktion bei der Europäischen Union und den Vereinten Nationen.