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"Die sexuelle Orientierung sollte egal sein. Es geht um Vielfalt – nicht darum, dass wir homosexuell sind", sagt Amelie von Leliwa, Mitglied der queer*humans
Foto: Sabrina Banze "Die sexuelle Orientierung sollte egal sein. Es geht um Vielfalt – nicht darum, dass wir homosexuell sind", sagt Amelie von Leliwa, Mitglied der queer*humans

"So etwas vorzubereiten ist schon eine Menge Arbeit, auch wenn wir uns nur alle sechs Wochen sehen. Wir haben ja alle unseren Job. Und Familien und Freunde, die wir auch noch treffen wollen", betont Serkan Michael Wels. "Aber ich war echt stolz wie Bolle und bin es immer, wenn ich den Verband irgendwo repräsentieren kann – nicht nur beim CSD." Auch bei anderen Veranstaltungen sind die queeren Humanist_innen vertreten, zum Beispiel beim Familienfest des Regenbogenfamilienzentrums oder bei diversen Veranstaltungen, zu denen der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. (LSVD) einlädt.

Mit dem LSVD steht der Arbeitskreis regelmäßig in Kontakt. Viel Vernetzung außerhalb des eigenen Verbandes gibt es darüber hinaus bislang aber nicht. Noch: "Diverse Bündnispartner wären da", sagt Serkan Michael Wels.

Die Gruppe ist im vergangenen Jahr eng zusammengewachsen. Amelie von Leliwa bleibt dem Arbeitskreis queer*human nun trotz eines Jobwechsels treu. "Ich habe Spaß daran und einfach Lust, für den Verband an diesen Themen weiterzuarbeiten", sagt die 24-Jährige. "Ich glaube, wir ergänzen uns innerhalb des Arbeitskreises einfach gut durch unsere verschiedenen Arbeitsbereiche, Erfahrungen und Ausbildungen."

Obschon sie sich alle für Regenbogen-Themen interessieren: Die Mitglieder des Arbeitskreises vertreten durchaus verschiedene Ansichten. Jede_r kann seine Themen in den Arbeitskreis einbringen. Die vorgesehenen zwei Stunden sind immer schnell vorbei. Über die Frage etwa, ob sie beim nächsten CSD Kondome verteilen sollten, wurde ausführlich diskutiert. Das Ergebnis: Es wird keine geben. Zum einen, weil Kondome keine Artikel sind, mit denen man leichtfertig umgehen sollte, zum anderen, weil sie in der queeren Community ein reiner Männerartikel sind.

Er sei durchaus schon gefragt worden, was der Arbeitskreis eigentlich noch wolle, wo es inzwischen doch sogar schon die Ehe für alle gebe, erzählt Serkan Michael Wels. "Das Thema Homophobie und Transphobie im Auge behalten zum Beispiel", antwortet der Erzieher darauf. Hier beobachte er einen gesellschaftlichen Rollback, der ihm Sorge bereite.