Zu einer Tagung der Humanistischen Akademie, Julian Nida-Rümelins Ethik der Migration und einer vergessenen Seite des Humanismus
Zu den gängigsten Fehlannahmen über Humanismus gehört, es handele sich um ein "Gutmenschentum", das angesichts globaler Flucht- und Migrationsbewegungen in naiver Weise offene Grenzen fordere und dem angesichts einer aggressiven Rechten nichts weiter einfiele als "Sorgen verstehen" und "den Menschen zuhören". Wobei es im Übrigen gegen gute Menschen mit solch ehrenwerten humanitären Ansprüchen gar nichts zu sagen gibt, vielmehr aber einiges gegen diejenigen, die das verhöhnen und mit ihrer Rede von der "Humanitätsduselei" doch nur die eigene Kälte vergessen machen wollen. Dennoch aber wäre Humanismus damit nur ungenügend verstanden, was sich auch auf einer gemeinsamen Tagung von Friedrich-Ebert-Stiftung und Humanistischer Akademie in Berlin zeigte. Mehr als 100 Gäste hatten sich am 13. Oktober 2017 versammelt, um mit sieben Referentinnen und Referenten über "Demokratie als Lebensform. Humanistische Antworten auf die autoritäre Herausforderung" zu debattieren.