Delegierte aus ganz NRW wählten auf ihrer Landeskonferenz am 21.10.2017 in Dortmund ein neues Präsidium. Für die nächsten 3 Jahre, wird dieses neu gewählte Präsidium die Geschicke des Landesverbandes lenken.
Zukünftig will das neue Präsidium neben der politischen Interessensvertretung von konfessionsfreien Menschen, vor allen seine praktischen Angebote ausweiten. Mit den Jugendfeiern bietet der Humanistische Verband eine Feier zum Erwachsenwerden an, deren Verbreitung verstärkt werden soll. Auch im Bereich der weltlichen Lebensfeiern wie Namens- und Hochzeitsfeiern wird der HVD zukünftig stärker aktiv sein müssen, da der Bedarf in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist.
Nach wie vor fehlen in Nordrhein-Westfalen Angebote für weltlich-humanistisch orientierte Menschen, insbesondere im Bildungsbereich. Hier wird das neue Präsidium weiter versuchen Kindertagesstätten mit humanistischer Prägung zu initiieren. "…gerade vor dem Hintergrund der kirchlichen Dominanz, ist dies ein notwendiger und wichtiger Schritt." , so der wiedergewählter Präsident Erwin Kress.
Besondere Aufmerksam richtet die Landesversammlung auf die Ankündigung der neuen Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag: "Neben vielfältigeren religiösen Bekenntnissen ist auch die Anzahl der Familien ohne konfessionelle Bindung angewachsen. Daher werden wir Ethikunterricht an Grundschulen ermöglichen."
Der Humanistische Verband NRW begrüßt diese Willensbekundung ausdrücklich. Es ist längst überfällig, dass an Grundschulen für alle Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ein werteorientiertes Unterrichtsangebot existiert.
Darüber hinaus fordert der Humanistische Verband, dass die Lehrpläne für das anzubietende Fach von Fachverbänden und dem HVD NRW als K.d.ö.R mitgestaltet werden können.
Der Humanistische Verband erwartet, dass die Einführung des neuen Faches in der Grundschule auch mit der Erweiterung von personellen Ressourcen und einer entsprechenden Lehrerausbildung verbunden ist. Durch eine halbherzige Willensbekundung ohne ordentlichen Lehrplan und LehrerInnen, wird sich an der Situation für viele GrundschülerInnen, kein dem Religionsunterricht adäquates alternatives Angebot zu haben, nichts ändern.
"Mit unserem Eintreten für einen Ethik-Unterricht, geben wir unser Ansinnen nach einem humanistischen Weltanschauungsunterricht wie Humanistische Lebenskunde nicht auf. Im Gegenteil, nach wie vor werden wir, wenn mindestens 12 Eltern an einer Schule ihren Wunsch nach einem solchen Unterricht formulieren, diesen entsprechend anbieten." so Erwin Kress abschließend auf der Landesversammlung.