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Die Bezirksgemeinschaft Bielefeld/OWL verfügt mit Jonas Grutzpalk über einen sympathischen und kompenten Feiersprecher für die Region. Sein derzeitiger Schwerpunkt sind weltliche Namens-, Hochzeits- und Trauerfeiern für nicht religiös gebundene Menschen in OWL. Da die Nachfrage nach diesen Feiern stetig steigt, hofft Herr Dr. Grutzpalk möglichst bald durch andere humanistisch gesinnte Menschen in OWL Unterstützung zu finden. Wer sich zum Feiersprecherin oder Feiersprecher ausbilden lassen möchte, hat dazu im Herbst die Gelegenheit.

In der Geschäftsstelle des Humanistischen Verbandes in Dortmund ist Jens Hebebrand für Ausbildung, Betreuung und Einsatzplanung der Sprecher zuständig. Dort ist er unter Telefonnummer der 0231 527248 und unter der Mailadresse mail@hvd-nrw.de zu erreichen.

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Christine Höink, Mitglied der Bielefelder Gemeinschaft und des
NRW-Landespräsidiums, hat Dr. Grutzpalk für die Zeitschrift "Freies Denken" interviewt:

CH: Herr Dr. Grutzpalk, was möchten Sie den Leserinnen und Lesern des "Freien Denkens" zu Ihrer Person mitteilen?

JG: Ich bin 44 Jahre alt, unterrichte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Bielefeld und bin wohl das, was man einen "Familienmenschen" nennt.

CH: Sie sind Mitglied des HVD. Wie kam es dazu?

JG: Ich unterrichte auch "Interkulturelle Kompetenz" und suche stets interessante Gesprächspartner für meinen Unterricht, die verschiedenen Weltanschauungen angehören und unterschiedliche Weltbilder vertreten. So lernte ich den HVD kennen. Seit zwei Jahren bin ich auch selbst Mitglied.

CH: Was hat Sie veranlasst, für den HVD als Feiersprecher tätig zu werden?

JG: Ich wollte meinem Atheismus eine positive Wendung geben. Dass man nicht an Gott glaubt, bedeutet ja nicht, dass einem die Menschen egal wären. Im Gegenteil finde ich, dass jeder Mensch
ein Recht darauf hat, an Wendepunkten seines Lebens eine würdige Behandlung zu erfahren.Deswegen habe ich mich zu der Ausbildung entschlossen.

CH: Welche Wünsche und Hoffnungen verbinden Sie mit Ihrer Tätigkeit als Feiersprecher?

JG: Ich würde mich freuen, wenn Religionsfreiheit positiv aufgenommen würde und selbst religiöse Menschen anerkennen könnten, dass Religionsfreie ethische und moralische Überzeugungen vertreten, die alle Menschen teilen.

CH: Der HVD befindet sich zur Zeit sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene in einer Phase der Neuorientierung und Neustrukturierung. Wie sehen Sie zukünftige Entwicklungen im HVD?

JG: Ich denke, dass Humanisten gut daran tun, wenn sie mit Religionsvertretern in wohlwollenden Austausch gehen. Ich sehe den HVD als Weltanschauungsverband, der im zeitgenössischen
Pluralismus der Weltanschauungen ein – meines Erachtens richtiges – Angebot für die Menschen bereithält, die nichts erkennen können, wo andere einen Gott am Werke sehen. Eine
religionsfeindliche Positionierung halte ich für falsch, weil – wie Christopher Hitchens so richtig sagt – Religion nie aussterben wird, solange wir "die Angst vor dem Tod, der Finsternis, dem Unbekannten und voreinander nicht überwunden haben."

CH: Herr Dr. Grutzpalk, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen für Ihre Tätigkeit Glück und Erfolg!

Das Gespräch von Christine Höink mit Dr. Jonas Grutzpalk ist ursprünglich erschienen in der
Mitgliederzeitschrift des Humanistischen Verbands NRW, Freies Denken 3/2016, erschienen
Christine Höink ist kommisarische Vorsitzende der Bezirksgemeinschaft Bielefeld des Humanistischen Verbands NRW. Bis zu ihrer Pensionierung war sie im Schuldienst tätig.

Dr. Jonas Grutzpalk ist Professor für Sozialwissenschaften mit den Fächern Politikwissenschaft und Soziologie an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW. Er ist neuer Feiersprecher des Humanistischen Verbands NRW im Bezirk Bielefeld.