Der Schwerpunkt der Diskussion lag zum einen auf der Frage, wie sich denn die grundgesetzlich gebotene Gleichbehandlung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften – hier: Islam und Humanismus – mit den christlichen Großkirchen verwirklichen lasse. Am Beispiel des Religionsunterrichtes wurde das Thema aber auch noch mal viel grundsätzlicher thematisiert: Warum überhaupt ein solcher Unterricht in einer staatlichen Schule? Aus dem Publikum kam der Einwand, dass doch gerade die muslimischen Kinder zu Hause schon genug davon hören würden und eher Ethik-Unterricht benötigten. Khorchide argumentierte, dass gerade weil viele Kinder zu Hause oftmals nur von einem reduzierten oder fälschlicherweise autoritär verstandenen Islam hören würden, bedürfe es des islamischen Religionsunterrichtes durch gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen. Hier war er sich mit Thomas Heinrichs einig, dass das Berliner Modell eines Sowohl-als-auch von Bekenntnis- und Ethik-Unterricht zukunftsfähig sei. Insgesamt wurde in der Diskussion aber der Bedarf deutlich, jenseits dieser rechtlich-politischen Fragen und angesichts der aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen auch mehr über die Chancen und Herausforderungen des kulturellen Miteinanders zu diskutieren.