Khorchide bestimmte Humanismus als eine Haltung des Sich-Öffnens des Menschen nach innen und nach außen, hin zu Selbstreflexion und Gesellschaftskritik, zu Vernunft und Empathie, zu Kreativität und Verantwortung. Damit erwies er sich als ein so anregender wie wichtiger Gesprächspartner, nicht nur für humanistische Akademien und Verbände sondern auch für einen notwendigen gesellschaftlichen Dialog der Religionen und Weltanschauungen.
Die Teilnehmer-/innen hatten Gelegenheit, die Diskussionen in Arbeitsgruppen zu vertiefen und sich mit weiteren Aspekten des Tagungsthemas auseinanderzusetzen. Horst Groschopp, Kulturwissenschaftler und langjähriger Direktor der Humanistischen Akademie, leitete die AG "Der Beitrag des Pluralitätsdiskurses zum Untergang der Freidenkerbewegung"; Alexander Bischkopf, Bildungsreferent beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg diejenige zu "Verständnis für alles? – Zur Bedeutung des Pluralismus in humanistischer Pädagogik"; Tim Reiß, Philosoph und Germanist, sprach und diskutierte über "Was hält ein Land zusammen? – Homogenität oder Demokratie, Böckenförde oder Habermas?"; Ole Frahm thematisierte anhand vieler Beispiele "Was darf Karikatur?".
Trotz vielerlei Bemühungen hatte sich das geplante politische Abschlusspodium leider nicht realisieren lassen. Von einem ausgeprägten Interesse der politischen Parteien kann nicht berichtet werden. Unter Beibehaltung der Fragestellung "Kooperativer Laizismus nur für Religionen?" diskutierten Mouhanad Khorchide und Thomas Heinrichs mit Publikum und Moderator Sven Speer vom Forum für offene Religionspolitik.