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Nicht überraschend stand dann in der Diskussion des zweiten Panels die provokante These von Cuperus im Vordergrund. Viele Gäste äußerten sich zustimmend und dankbar, dass "hier mal jemand die Dinge beim Namen nennt". Der Forderung nach einer Leitkultur wurde in den Beiträgen jedoch auch der Wunsch nach kultureller Vielstimmigkeit und zusammenhaltfördernder gemeinsamer Praxis gegenübergestellt. Tendenziell einig war man sich über die Problematik einer europaweit zunehmenden Kluft zwischen Akademiker_innen und Nicht-Akademiker_innen, begleitet von mangelndem Vertrauen in die sogenannten herrschenden Eliten. Ob dem europäischen Rechtsruck allerdings am besten damit zu begegnen ist, Multi- und Interkulturalismus als dessen "Brandstifter" verantwortlich zu machen, oder ob man sich damit nicht vielmehr selbst als "Brandbeschleuniger" betätigt und dem Ressentiment den Persilschein ausstellt, musste an diesem Abend offen bleiben.

Xenia Alvarez

 

(C) Fotos: FES

 

In Kooperation mit der Humanistischen Akademie Deutschland und dem Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

 

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