Dr. Ralf Schöppner, Philosoph und Geschäftsführender Direktor der Humanistischen Akademie, stellte den Gästen einige zentrale Elemente eines zeitgenössischen Humanismus vor. In einem aktuell diskutierten Entwurf des Humanistischen Verbandes stünden Lebensfreude und Selbstbestimmung, "Brennen" für eine bessere Welt, Kritik und Toleranz sowie Weltlichkeit im Mittelpunkt. Auch bei ihm war eine Vorsicht zu bemerken, sich unkritisch auf herrschende Wertediskurse einzulassen. Er plädierte dafür, genau zu erkunden, welche neuartigen Integrationsherausforderungen die aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen wirklich darstellen. Humanistische Integration setze zum einen auf an Menschenrechte gebundene Rechtsstaatlichkeit und sozio-ökonomische Integration (Arbeit, Wohnen, Sprache, Beziehung). Zum anderen aber gehe es insbesondere um die wechselseitige Bereitschaft, sich auf gemeinsame Beratungen über Lebensformen und Zusammenleben einzulassen und dabei nicht nur am eigenen Standpunkt zu kleben. Dies sei eine von humanistischen Organisationen zu vermittelnde Kompetenz, in der sich humanistische Überzeugungen und Werte kristallisierten.