Bisher wurden Humanisten von der historischen Forschung pauschal dem Widerstand der Arbeiterbewegung zugerechnet, die Motivation für ihr Handeln aus ihrer humanistischen Grundhaltung heraus nicht ausreichend gewürdigt. Diese Ausstellung will das ändern und betrachtet zugleich das Wirken und Handeln der humanistischen Bewegung vor 1933 und ihre Zerschlagung.
Als Forschungshindernis erwies sich die unzureichende Quellenlage: Viele Akten, wie diejenigen der Berliner Gestapo, existieren nicht mehr. Nicht alle Personen, die Widerstand geleistet haben, sind ins Netz des NS-Verfolgungsapparats geraten, demzufolge haben sie keine Spuren hinterlassen. Darüber hinaus haben viele nach 1945 über ihr Handeln geschwiegen. Frauen finden in den vorliegenden Quellen selten Erwähnung, oftmals werden sie nur über ihre männlichen Bezugspersonen definiert. Daraus erklärt sich das Missverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Biographien in der Ausstellung.