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"Das Ende des Humanismus ist da!": Mit diesen Worten bejubelte der Bund Deutscher Evangelischer Lehrer und Lehrerinnen die Auflösung der weltlichen Schulen durch das NS-Regime am 25. Februar 1933. Die weltlichen Schulen unterschieden sich von den konfessionell gebundenen durch Abschaffung des Religionsunterrichts und neue demokratische Unterrichtsformen. Allein in Berlin existierten 52 dieser Schulen.

Neben den weltlichen Schulen bildete der Deutsche Freidenkerverband (DFV) die Basis der humanistischen Bewegung. Der Freidenkerverband hatte seinen Ursprung im 1905 gegründeten "Verein der Freidenker für Feuerbestattung". Am 17. März 1933 besetzten SA-Trupps die Zentrale des Freidenkerverbands. 14 Tage später erfolgte das Verbot des Verbandes, nur die Bestattungsabteilung durfte weiterarbeiten. Mit der Zerstörung des Verbandes verschwand eine wichtige kulturpolitische Organisation der Arbeiterbewegung mit Schwerpunkt Berlin.

Freidenkerverband und weltliche Schulbewegung verdankten ihren Aufstieg der Tatsache, dass es der SPD in der Weimarer Republik nicht gelang, ihre Forderung nach strikter Trennung von Staat und Kirche und dem Ende des kirchlichen Einflusses auf das Schulwesen durchzusetzen. Anhänger der SPD, die von der Kirchen- und Kulturpolitik der Partei enttäuscht waren, sammelten sich im Freidenkerverband und der weltlichen Schulbewegung. Mit ihren sozialistisch-humanistischen Ideen und ihrer fortschrittliche Pädagogik traf diese Bewegung auf den erbitterten Widerstand der Kirchen und des konservativen Lagers