Heute versteht sich nur noch knapp die Hälfte der Deutschen als religiös gebunden. Die christliche Ethik und Moral hat in Deutschland keine Monopolstellung mehr. Andere Wertebegründungen wie der weltliche Humanismus stehen gleichberechtigt daneben. In Berlin und Brandenburg sind rund zwei Drittel der Bevölkerung konfessionsfrei, das heißt, etwa vier Millionen Menschen führen ein erfülltes Leben ohne religiöse Bindung. In Berlin sind die humanistischen Traditionen fest und sichtbar mit der Stadt verbunden.
Wir sind der Überzeugung, dass Menschen die Freiheit und die Verantwortung haben, ihrem Leben ohne Berufung auf übernatürliche Erklärungen Sinn und Form zu geben.
Der Humanistische Verband ist in Berlin und Brandenburg in der praktischen Lebenshilfe sowie in den Bereichen Erziehung, Bildung und Kultur aktiv. Wir pflegen humanistische Traditionen und den engen Kontakt zu unseren mehr als 15.000 Mitgliedern, unterhalten Kindertagesstätten und Familienzentren, engagieren uns in der offenen Kinder- und Jugend(verbands)arbeit, unterrichten Humanistische Lebenskunde, halten zahlreiche Gesundheits- und Sozialangebote vor, kümmern uns um Vorsorge und Betreuung, beraten zu Patientenverfügungen und begleiten Sterbende und ihre Angehörigen. Mit unseren mehr als 1.200 hauptamtlich Beschäftigten und ebenso vielen Ehrenamtlichen gewähren wir Unterstützung, Rat und Hilfe, unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität, sexueller Orientierung oder Weltanschauung.
Eine humanistische Lebensweise bedeutet auch, solidarisch und verantwortlich zu handeln. Deshalb legen wir in Respekt vor dem humanistischen Prinzip der Selbstbestimmung großen Wert auf die Förderung des freiwilligen Engagements unserer Mitglieder. Der Anteil der ehrenamtlichen Arbeit in unserem Verband steigt stetig an und der Einsatz der Mitglieder ist beeindruckend. Die Freiwilligen, die uns unterstützen, unterstützen und begleiten andere engagiert bei der Verwirklichung eines selbstbestimmten Lebens.