Aktuell auf humanistisch.de

Embedded thumbnail

Postdigitalität

Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist, Medienforscherin an der Georg-August-Universität Göttingen und Leiterin der Abteilung 'Mediale Transformationen' des Georg-Eckert-Instituts – Leibniz Institut für internationale Schulbuchforschung, schloss an beide vorhergehenden Vorträge an. Digitale Menschenbilder würden wirkmächtig mit Sprache erzeugt. Anhand von Bild- und Sprachmaterial aus öffentlichen Diskursen unterschied sie drei dort häufig anzutreffende Bilder vom Menschen in Bezug auf Digitalität: Erstens "reagieren" – schon das Wort "Digitalisierung" akzentuiere einseitig einen über uns kommenden Prozess; zweitens "kreativ kommunizieren" – Bildungsprozesse fokussierten nicht mehr primär auf "Stoff"; und drittens "enkeltauglich gestalten" – digitale Bildung werde mit Themen wie Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit verknüpft. Als Kontrapunkt zum diskursiven Mainstream warb Macgilchrist für eine "postdigitale Pädagogik", was aber nicht die – –weder realistische noch gewollte – Verabschiedung oder Nichtberücksichtigung des Digitalen meinte, sondern dessen Einbettung in soziale Prozesse und breitere Sinn- und Zielkontexte.  

Vortrag: Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist: Digitalität – Menschenbilder für die digitale Zukunft