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Bildung für nachhaltige Entwicklung

Am ersten Tag standen konzeptionelle und politische Fragen nach den Zusammenhängen von Menschenbildern und Bildung, von Bildung und Gesellschaft und nach den Herausforderungen durch Digitalisierungsprozesse im Vordergrund. Christoph Wulf, Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft und Mitglied des Interdisziplinären Zentrums für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin, verwies eingangs auf die Ambivalenz von Menschenbildern. Diese bergen zum einen die Gefahr, durch normative Festlegungen, was den Menschen ausmacht, Ausschlüsse von Menschen zu produzieren, die in dieses Menschenbild nicht reinpassen. Zum anderen sei die positive Funktion von Menschenbildern als normative Leitideen für menschliche Bildung und Entwicklung unbestritten. In seinem Vortrag "Das Anthropozän – ein neues Menschenbild?'' legte Wulf die Messlatte für Bildungsprozesse durchaus hoch, indem er für das Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab – global citizenship – plädierte. Dabei komme es aber entscheidend darauf an, nicht etwa nur eine neue schöne "Erzählung" zu kreieren, sondern Fragen der Umsetzung von Anfang an ins Zentrum zu stellen.

Vortrag: Prof. Dr. Christoph Wulf - Das Anthropozän – ein neues Menschenbild?