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Britta Licht achtet darauf, dass Neubauten in ihrer ­räumlichen Gestaltung dem pädagogischen ­Konzept folgen.
Foto: Konstantin Börner Britta Licht achtet darauf, dass Neubauten in ihrer ­räumlichen Gestaltung dem pädagogischen ­Konzept folgen.

Die Senatsverwaltung stand bei der Planung beratend zur Seite und achtete darauf, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten wurden, etwa zu Raumgrößen, pädagogischen Nutzflächen und der damit verbundenen nötigen Raumausstattung. Auch Sanitäranlagen, die Pflege und Instandhaltung des Gebäudes und der Küchenbereiche unterliegen bestimmten Auflagen – gerade wenn selbst gekocht wird, wie es in unseren Kitas der Fall ist. So entsteht Schritt für Schritt ein Gebäude, welches den gesetzlichen Vorschriften und Auflagen entspricht und auch unseren pädagogischen Ansprüchen und Standards gerecht wird, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht. In zwei Altersbereichen mit Tüftelwerkstatt, Entspannungs- und Spielzimmern und einem großzügigen Außenbereich entstand so langsam ein Raum, in dem bis zu 90 Kinder spielen, forschen und fragen können.

Ende Mai 2018 wurde das nagelneue Gebäude an uns übergeben und so fehlten schließlich nur noch die kleinen und großen Menschen, es mit Leben zu füllen. "Eltern wissen: Kitaplätze sind begehrt und die Wartelisten lang. Sobald auch nur das Gerücht im Wohngebiet kursiert, dass eine neue Kita geplant ist, füllen sich die Listen im Nu. Unsere war für die Rex-Waite-Straße schon vier Jahre vor der Eröffnung voll", erzählt Britta Licht. Die Platzvergabe erfolge dabei immer in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht. Licht: "Die Auswahl ist dann aber trotzdem nicht ganz so einfach, denn gerade bei Neubauten ist es besonders schwierig, eine gute Altersmischung hinzubekommen. Diese Aufgabe übernehmen die jeweiligen Fachberater_innen und die zukünftige Kitaleitung."

Die Verteilung der Kitaplätze muss dabei zeitgleich mit dem Einstellen des Personals geplant werden, denn Kitaplätze können nur angeboten werden, wenn auch das nötige Fachpersonal vorhanden ist. Nach wie vor leiden wir in Berlin an einem großen Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich. Es gibt kaum Erzieher_innen, die sich auf freie Stellen bewerben. So konnte die Kita Rex-­Waite-Straße auch Ende 2018 nicht alle möglichen 90 Plätze belegen. "Ein Problem, das nicht nur uns, sondern alle Träger von Kindertagesstätten beschäftigt", sagt Britta Licht.

Im Moment sei außerdem eine weitere problematische Entwicklung zu beobachten, die die Bauwirtschaft selbst betrifft: "Baufirmen sind derzeit derart ausgelastet, dass sich nur wenige Firmen auf öffentliche Ausschreibungen bewerben. Es mangelt schlichtweg an Baufirmen, die die Aufträge übernehmen wollen." Über die Gründe wird öffentlich immer wieder spekuliert: Sind Kitas unattraktiv für Baufirmen? Die Auflagen seitens des Senats zu hoch? Gibt es zu viele unnötige bürokratische Hürden? "Jedenfalls geht damit einher, dass die Baukosten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind", so Licht. Trotz aller Herausforderungen konnte unsere 25. Kita im Juni 2018 die ersten Kinder begrüßen.

Inzwischen beschäftigt Britta Licht und ihre Mitarbeiter_innen längst die nächste Baustelle: Die in die Jahre gekommene Kita Rappelkiste in Köpenick soll neu entstehen. "Hier sind wir wieder selbst Bauherr. Das heißt, alle wichtigen Entscheidungen werden von uns getroffen. Wir ziehen vor allem auch unsere eigenen Expert_innen zu Rate: Neben den Fachberatungen sollen auch unsere erfahrenen Kitaleitungen und Mitarbeiter_innen frühzeitig ihre eigenen Wünsche und Ideen äußern können." So sollen auch in Zukunft Lernorte in Berlin und Brandenburg entstehen, an denen Kinder ihre eigenen Stärken entdecken und entwickeln können, an denen sie Fragen stellen, aber auch einfach nur spielen können.