Wir Mediziner*innen, Jurist*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen, Bürger*innen und Organisationen fordern einen fairen und einfachen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. Für alle. Jetzt!
Wusstest du, dass ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland eine Straftat ist und nur mit einer Zwangsberatung folgenlos bleibt? Dass immer weniger Mediziner*innen Schwangerschaftsabbrüche anbieten und in ihrer Ausbildung nicht lernen, wie ein Schwangerschaftsabbruch durchzuführen ist? Dass sich Krankenhäuser weigern, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen und viele schwangere Personen den Abbruch selbst zahlen müssen? Damit muss Schluss sein!
Wir fordern eine Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland:
- Gewollte Schwangerschaftsabbrüche müssen aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden, die Beratungspflicht gehört abgeschafft
- Schwangerschaftsabbrüche müssen Teil der medizinischen Grundversorgung werden
- Kostenübernahme durch die Krankenkassen für jeden Schwangerschaftsabbruch
- Verpflichtende Aus-, Fort- und Weiterbildung zu Schwangerschaftsabbrüchen für medizinische Fachberufe
- Jede*r Schwangere soll sich wohnortnah und frei für eine Methode des Schwangerschaftsabbruchs entscheiden können
- Recht auf freiwillige Schwangerschaftsberatung - flächendeckend, kulturell und sprachlich sensibel
- Vertrauen von Politik & Gesellschaft gegenüber schwangeren Personen, dass sie selbst die richtige Entscheidung für sich und ihren Körper treffen können
Das weltweite Erstarken von rechten Parteien führt zu einer massiven Einschränkung von reproduktiven Rechten. Auch die AfD fordert, dass Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nur in „absoluten Ausnahmen“ durchgeführt werden. Es ist deshalb wichtiger denn je, diesen Angriffen entgegenzutreten und reproduktive Rechte in Deutschland zu schützen!
Die aktuelle Situation führt dazu, dass…
… schwangere Personen sich in einer Pflichtberatung für eine höchstpersönliche Entscheidung rechtfertigen müssen, auch wenn sie sich selbst bereits entschieden haben.
… betroffene Personen verurteilt und stigmatisiert werden und die Thematik tabuisiert ist.
… Ärzt*innen und Beratende der Schwangerschaftskonfliktberatung in Deutschland täglich massiv bedroht werden.
… Krankenhäuser verweigern, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.
… Schwangere immer öfter unter Zeitdruck und erheblichem psychischem Druck weite Strecken zurücklegen müssen, um einen Schwangerschaftsabbruch zu erhalten.
… insbesondere Menschen in vulnerablen Situationen vor enormen Hürden stehen. Dazu gehören etwa Personen, die in Armut leben, Gewalt erfahren, kleine Kinder oder einen unsicheren Aufenthaltsstatus haben oder weit von der nächsten medizinischen Einrichtung entfernt leben.
Die Entkriminalisierung und Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen steht für die Wahrung von Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gleichstellung. Statt Bevormundung und Verurteilung: Lasst uns Schwangeren endlich vertrauen!
Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung
Quelle: https://innn.it/wegmit218