In Dortmund dauert der Kirchenaustritt bis zu 6 Monate.
Die aktuelle Austrittswelle aus der Kirche stellt viele Amtsgerichte vor eine große Herausforderung. Denn während ein Austritt aus Vereinen und Verbänden in der Regel recht schnell funktioniert, meist sogar formlos möglich ist, ist der Austritt aus der Kirche eine staatliche Formalität, für die Amtsgerichte zuständig sind. Und dass führt jetzt zu Problemen, denn die Amtsgerichte kommen einfach nicht nach. Längst gibt es in vielen Amtsgerichtsbezirken längere Wartelisten für den Kirchenaustritt. Nicht selten dauert es Wochen oder gar Monate, um den Kirchenaustritt offiziell vollziehen zu können. Eine Amtshandlung die nicht nur 30 € Gebühren kostet, sondern natürlich muss auch die Kirchensteuer so lange bezahlt werden, bis der Austritt offiziell ist. Während Amtsgerichte wie Köln oder Düsseldorf sich zumindest bemühen den vielen Anfragen gerecht zu werden, ist der Amtsgerichtsbezirk Dortmund laut hpd (Humanistischer Pressedienst) eher untätig und bundesweit an letzter Stelle. Bis zu 6 Monate kann es in Dortmund dauern einen Termin für den Kirchenaustritt zu bekommen. Wer jetzt austreten möchte bekommt frühstens im Oktober einen Termin. "Dortmund ist schon ein besonders krasses Beispiel. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Austrittswilligen mit der Gebühr von 30 € den Austritt sogar bezahlen müssen. Hinzu kommt, dass solange der Austritt nicht offiziell ist, auch Kirchensteuer weitergezahlt werden muss. Es mutet es wie Hohn an, wenn auf der Homepage des Amtsgerichtes darauf verwiesen wird, dass für den Eintritt die jeweilige Kirchengemeinde zuständig ist. Nicht auszudenken, dass dafür das Amtsgericht auch zuständig, wäre. Dann würden die Mitgliedszahlen der Kirchen noch schneller zurückgehen." so Jens Hebebrand Vorsitzender der Humanisten in Dortmund.