Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die wenigen Auschwitz-Überlebenden. Über eine Million Menschen wurden in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet. Insgesamt fielen mehr als 5,6 Millionen Menschen dem Holocaust zum Opfer.
Dazu sagt Jan Gabriel, Präsident des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg KdöR:
"Jedes Menschenleben, das Antisemitismus, Rassismus, oder Rechtsextremismus zum Opfer fiel, mahnt uns – damals wie heute. Auschwitz ist nicht vergessen. Der Holocaust hat gezeigt, wie Menschen millionenfach zu Tätern wurden und eine Gesellschaft in ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung von diesen Menschen ausgehöhlt wurde. Es ist Aufgabe Aller in einer Zivilgesellschaft, das Gedenken an die Gräueltaten aktiv zu gestalten, im Hier und Jetzt, denn für uns als Humanist_innen gilt: Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg.
Aktives Gedenken im Hier und Jetzt bedeutet, Geschichtsrevisionismus, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus entgegenzutreten. Es bedeutet, die Würde des Menschen in den Mittelpunkt allen Tuns zu stellen und individuelle Freiheitsrechte und soziale Rechte zu stärken.
Es bedeutet, sich für eine humanistische Gesellschaft stark zu machen, deren Wertekanon Solidarität, Antifaschismus, Selbstbestimmung und Toleranz bilden. Verbote wie das des Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist_innen (VVN BDA) sowie beständige Versuche der AfD, die Grenzen des Sagbaren auszuweiten sind nur zwei Beispiele für momentane Angriffe auf die freiheitliche Grundordnung. Der Kulturkampf der Rechten ist längst in vollem Gange.
Wir müssen uns geschlossen und solidarisch jenen entgegenstellen, die dem Faschismus wieder den Weg bereiten wollen. Ein elementarer Schlüssel dazu ist gute politische Bildung. Schüler_innen müssen befähigt und ermuntert werden, sich selbstbestimmt zu entwickeln und sich intensiv mit der Geschichte zu befassen. Die kostenfreie Teilnahme an Gedenkstättenfahrten für alle Schüler_innen wäre ein wichtiges Element politischer Bildung."
Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg ist Mitglied im Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin. Als Weltanschauungsgemeinschaft vertritt er die Interessen religionsfreier Menschen und setzt sich für eine menschlichere Gesellschaft ein. Er unterstützt den Staat bei der Bildung und Erhaltung eines Wertekanons, indem wir friedens-, rechts- und wertefördernd auftreten. In seinen Einrichtungen und Projekten bietet der Verband Unterstützung unabhängig von Nationalität, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Weltanschauung.