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Corona-Krise: Frauen jetzt nicht allein lassen!

Die Schwangerschafts{konflikt}beratungsstelle im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR ist weiter für ungewollt Schwangere da. Trotz der aktuellen Einschränkungen wegen des Corona-Virus wird der Verband den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch für betroffene Frauen sicherstellen, indem er sein vielfältiges Beratungsangebot aufrechterhält und um telefonische und digitale Beratungsmöglichkeiten erweitert.

"Die Selbstbestimmung des Einzelnen soll zu keiner Zeit eingeschränkt werden. Die Gesundheit der Frauen, die ungewollt schwanger werden, gilt es zu schützen," erklärt Andrea Käthner-Isemeyer, Abteilungsleiterin für Soziales und verantwortlich für die Schwangerschafts{konflikt}beratungsstelle. Deswegen vermitteln und informieren die Mitarbeiter_innen der Beratungsstelle in Berlin weiterhin umfassend, bieten zusätzlich Video- und Telefonberatungen an und gewährleisten so den niedrigschwelligen Zugang zum Schwangerschaftsabbruch.

Eine Beratung per Telefon oder Videokonferenz ist jetzt möglich, da die Regelungen zur persönlichen Beratung während der Krisenzeit gelockert wurden. Dies geht auf einen Vorschlag der Berliner Familienministerin Franziska Giffey zurück. Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg begrüßt die schnelle Entscheidung und das zügige Handeln der Bundesregierung bzw. der Landesregierungen.

Expert_innen befürchten Gefährdung der Frauengesundheit

Bereits am 22. März hatten Ärzt_innen, Beratungsstellen und Fachverbände in einer gemeinsamen Stellungnahme auf zahlreiche Gefahren für Frauen durch die aktuelle Krisensituation hingewiesen. Beratungsstellen seien nur noch eingeschränkt zugänglich oder geschlossen, in den Kliniken und Praxen mangele es an medizinischer Schutzausrüstung und Kinderbetreuung, Quarantäneauflagen und Kontaktsperren erschweren die Prozedur zusätzlich. Es wird noch schwieriger, die Beratungs- und medizinischen Termine innerhalb der gesetzlichen Frist von zwölf Wochen einzuhalten.

Die Unterzeichner_innen der Stellungnahme befürchten auch, dass Abbrüche in einigen Teilen Deutschlands überhaupt nicht mehr angeboten werden können. Gerade Frauen in bestimmten Regionen, in denen es generell schon an einer entsprechenden Versorgung mangelt, sind nun besonders betroffen. Denn durch Reisebeschränkungen ist auch das Ausweichen auf Nachbar(bundes)länder nicht mehr ohne weiteres möglich. Es sei daher zu erwarten, dass Frauen auch auf illegale, unsichere Methoden zum Abbruch zurückgreifen und dabei ihre Gesundheit gefährden.

Durch die Sicherstellung seiner Information- und Beratungsmöglichkeiten will der Verband diesen Risiken gezielt entgegenwirken und die Gesundheit von Frauen und ungewollt Schwangeren auch in solch ungewissen Zeiten schützen.

Die Schwangerschafts{konflikt}beratungsstelle des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg ist erreichbar unter 030 44 17 992 und info@schwangerschaftskonflikt-berlin.de.

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Andrea Käthner-Isemeyer
Leitung der Abteilung Soziales

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