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Lebenskundeunterricht wächst weiter, Religionsunterricht verliert deutlich Zulauf

Wie schon in den vergangenen Jahren verzeichnet der Humanistische Lebenskundeunterricht einen Zuwachs an teilnehmenden Schüler_innen. Im laufenden Schuljahr besuchen 63.493 Kinder und Jugendliche den Weltanschauungsunterricht des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg, das sind 829 Schüler_innen mehr als noch im Vorjahr (2016/2017: 62.644). Dies geht aus den aktuellen Zahlen für den Religions- und Weltanschauungsunterricht im Schuljahr 2017/18 hervor, die die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie heute vorgelegt hat.

Diese erneute Steigerung der Teilnahmezahlen entspricht bei einer Durchschnittsgröße von 20 Teilnehmenden pro Klasse über 40 zusätzlichen Klassen. Erst im Schuljahr 2015/2016 hatte der Verband die 60.000-Schüler_innen-Marke überschritten (60.257 Teilnehmer_innen). Weiterhin besucht knapp jede_r fünfte Schüler_in in Berlin den Weltanschauungsunterricht des Humanistischen Verbandes, die Teilnahmequote liegt konstant bei 18,1 Prozent. Damit ist Humanistische Lebenskunde das zweitbeliebteste Fach hinter dem evangelischen Religionsunterricht.

Bei diesem sind starke Rückgänge der Teilnahmezahlen zu verzeichnen. In diesem Schuljahr besuchen nur noch 77.635 Schüler_innen den Religionsunterricht der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (2016/17: 80.032; -2.397). Damit ist die Teilnahmequote um einen ganzen Prozentpunkt von 23,1 auf 22,1 Prozent gesunken. Am Religionsunterricht des Erzbistums Berlin nehmen 24.178 Kinder teil (2016/17: 24.106; +72), die Teilnahmequote stieg leicht von 6,9 auf 7 Prozent.

Im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen sind die Teilnahmezahlen am Religionsunterricht der Islamischen Föderation, den im laufenden Schuljahr 5.401 Schüler_innen besuchen (2016/17: 4.987; +414). Die Teilnahmequote stieg auch hier gering von 1,4 auf 1,5 Prozent. Bemerkenswerten Zulauf hat auch der "Sonstige Religions- und Weltanschauungsunterricht", hier haben sich die Teilnahmezahlen fast verdoppelt (2017/18: 4.781, 2016/17: 2.499). Die Teilnahmequote stieg entsprechend von 0,7 auf 1,4 Prozent.

Insgesamt nehmen in Berlin in diesem Schuljahr wieder mehr Schüler_innen am freiwilligen Religions- und Weltanschauungsunterricht (177.068) als im vorangegangen Schuljahr (175.875) teil. Aufgrund der erneut höheren Gesamtzahl der Schüler_innen ist die Teilnahmequote von 50,8 Prozent auf nunmehr 50,4 Prozent zurückgegangen.

"Wir freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele Schüler_innen mit der humanistischen Lebensauffassung auseinandersetzen", kommentiert Katrin Raczynski, Vorstand im Landesverband Berlin-Brandenburg, die Zahlen. "Die weiter steigende Nachfrage am Humanistischen Lebenskundeunterricht zeigt, dass unsere Lehrkräfte eine hervorragende Arbeit machen. Zugleich stellt sie uns vor die große Herausforderung, vor dem Hintergrund des allgemeinen Lehrkräftemangels ausreichend viele Lehrer_innen für die Erteilung unseres Weltanschauungsunterrichts zu gewinnen und auszubilden. Durch unser neues Weiterbildungsstudium, bei dem angehende Lebenskunde-Lehrkräfte ein zweijähriges berufsbegleitendes Studium durchlaufen, sind wir hier auf dem richtigen Weg."

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