Die neue mehrsprachige Kampagne „BERLIN – No Backdrop for Nazis! / Berlin – Keine Kulisse für Nazis!“ startete am Samstag mit einer Kundgebung und einer Fotoaktion im Regierungsviertel. Die Teilnehmenden versammelten sich auf dem Pariser Platz, Redebeiträge steuerten Vertreter*innen von Verbänden, Gewerkschaften und Kirchen bei. Wer wollte, konnte von dort aus ein Zeichen in den sozialen Medien setzen: Eine Fotowand mit dem Brandenburger Tor stand als Hintergrundkulisse ebenso bereit wie ein wütender Bär aus Holz. Die Fotos konnten anschließend, versehen mit den Hashtags #KeineKulisse und #NoBackdrop, via Social Media geteilt werden – eine Aktion, bei der auch zahlreiche Tourist*innen und Passant*innen mitmachten.
Organisiert wurde die gesamte Kampagne von „Berlin gegen Nazis“. Diese Plattform will mit der Auftaktveranstaltung und mit weiteren Veranstaltungen vor allem zwei Dinge betonen: 1. Berlin ist vielfältig. 2. Es ist nicht normal, dass im Regierungsviertel rechtsextreme, antisemitische, rassistische und verschwörungsideologische Versammlungen stattfinden. So gab es beispielsweise am Samstag am Pariser Platz eine angemeldete Demo von Reichsbürger*innen.
Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg ist Mitglied des Netzwerks „Berlin gegen Nazis“ und war beim Kampagnenstart von „BERLIN – Keine Kulisse für Nazis!“ dabei: Dr. Bruno Osuch, Referent für politische Kommunikation, hielt eine Rede. Darin kritisierte er die Sparpläne des Berliner Senats deutlich: „Berlin ist zu Recht stolz auf seine kulturelle Vielfalt, Buntheit und Toleranz. Aber wer gleichzeitig derart massiv in die kulturelle und soziale Versorgung gerade der jungen Menschen eingreift, der schürt Frust und Unzufriedenheit. Und das machen sich die Rechten zu nutze.“
Und er schickte umgehend einen Appell an die Stadtpolitik hinterher: „Stoppen Sie den kulturellen und sozialen Kahlschlag! Verhindern Sie damit auch, dass sich immer mehr Menschen von der Demokratie abwenden.“