Der heutige Tag ist zweifelsohne einer der wichtigsten Gedenktage in der deutschen Geschichte: Wir gedenken heute den Opfern des Nationalsozialismus. 77 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, das seitdem zum Symbol für die Verbrechen der Nationalsozialist_innen geworden ist. Mehr als 1,1 Millionen Menschen wurden hier zwischen 1940 und 1945 ermordet, die meisten von ihnen Jüd_innen. Insgesamt fielen dem Antisemitismus und dem Rassenwahn der Nazis mehr als 15 Millionen Zivilist_innen und Kriegsgefangene zum Opfer. All diesen Menschen gedenken wir heute – und als Deutsche liegt es in unserer Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer aufrecht zu erhalten.
Das Ende der Herrschaft des Nationalsozialismus liegt mittlerweile bald 77 Jahre zurück. Nur noch wenige Zeitzeugen leben, um davon zu berichten. Und gleichzeitig sehen wir erschreckende Tendenzen in Teilen der Gesellschaft: Verschwörungserzählungen mit antisemitischem Kern sind auf dem Vormarsch, Menschen kleben sich gelbe Sterne auf die Kleidung und vergleichen sich mit verfolgten Jüd_innen im Nationalsozialismus. Angriffe auf Synagogen und andere jüdische Einrichtungen nehmen stetig zu. Diese Art der Geschichtsvergessenheit und die wieder zunehmende Aggression gegenüber Menschen jüdischen Glaubens ist eine Schande und als Mehrheitsgesellschaft sind wir dazu aufgefordert, uns dem entschieden entgegenzustellen. Deshalb sagen wir heute und an jedem Tag: Antisemitismus und Rassismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz!
Katrin Raczynski & David Driese
Vorstand des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg
Quellen: