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  • Im Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin waren auch wir am Samstag auf der Straße.
    Foto: Berlin gegen NazisIm Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin waren auch wir am Samstag auf der Straße.

Hass führt in die Unmenschlichkeit

Liebe Freunde,

ich bin Katrin Schwabow vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg. Ich freue mich, dass wir als Verfechter der offenen, demokratischen und historisch verantwortungsbewussten Gesellschaft hier heute so zahlreich zusammengekommen sind. Wir sind hier, weil wir es nicht hinnehmen, dass die Ewiggestrigen ihre ultrarechte Propaganda zur Schau tragen. Wir stehen hier, weil es Widerstand braucht gegen den Versuch, die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Rolle von Rudolf Heß zu verharmlosen. Heß war ein fanatischer Verfechter des Führerkults, er war wesentlich mitverantwortlich für die Rassenpolitik im Dritten Reich und die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa.

Die, die in seinem Namen heute in unserer Stadt auf die Straße gehen, verharmlosen nicht nur seine Rolle im NS-System, sie verherrlichen bis heute die rassistische, faschistische und antisemitische Ideologie des Dritten Reiches. Es sind alte und neue Rechte, die heute ihren Hass auf andere – und mutmaßlich auch auf sich selbst – zur Schau tragen. Wir nehmen das nicht hin. Wir stellen uns gegen diesen Hass. Wir schweigen nicht betreten über ihn hinweg. Denn: wer schweigt, stimmt zu!

Wir fordern Politik und Sicherheitsbehörden auf, heute genau hinzusehen und von den Mitteln des Rechtsstaats Gebrauch zu machen, wenn gegen Gesetze und Auflagen verstoßen wird. Die Verherrlichung des Nationalsozialismus, das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole sowie gewalttätige An- und Übergriffe – all das kann nicht nur geahndet werden, es muss geahndet werden. Es ist Zeit, mit allen rechtsstaatlichen Mitteln aktiv und selbstbewusst gegen die Feinde der freiheitlichen Gesellschaft vorzugehen. Unsere Gesellschaft kann sich eine Sehschwäche auf dem rechten Auge nicht leisten.

Jetzt lasst uns gemeinsam laut sein. Lasst uns zeigen, dass wir verstanden haben und Verantwortung übernehmen. Das wir über alle Unterschiede hinweg den Gedanken teilen, dass die Würde des Menschen unantastbar und unteilbar ist. Und dass wir hier und an allen anderen Orten Berlins keinen Millimeter Platz machen für Hass und Menschenfeindlichkeit. Denn Hass bringt nichts. Er führt nur in die Unmenschlichkeit.

Lasst uns laut und unmissverständlich deutlich machen, dass wir diese ultrarechte Propaganda nicht dulden. Nazis haben hier in Berlin keinen Platz. Wir dulden sie nicht in unserer Mitte. Sie sind ein Angriff auf die freiheitliche Gesellschaft. Deshalb: Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus!

Es gilt das gesprochene Wort.

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