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Für ein weltoffenes und tolerantes Berlin

Berlin ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion leben hier zusammen. Berlin wächst traditionell durch den Zuzug von Menschen, die willkommen geheißen und integriert werden, aber auch durch die große Zahl von geflüchteten Menschen. Das war in der Vergangenheit der Fall und das wird auch so bleiben – und es ist gut so. Denn mit der Vielfalt wächst die Gesellschaft, Kreativität und Ideenreichtum werden nicht durch Monotonie, sondern durch Vielklang gefördert.

Umso besorgter blicken Humanist_innen auf die Aktivitäten von rechtspopulistischen und rechtsextremen Gruppierungen in Berlin und Brandenburg, die Themen wie Flucht und Migration, aber auch religiöse Präferenzen, Emanzipation, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung nutzen, um subjektive Unzufriedenheit in kollektive Wut zu kanalisieren und die freiheitlich-demokratische Ordnung in Frage zu stellen.

Der HVD tritt rechtspopulistischen und rechtsextremen Tendenzen bewusst und entschlossen entgegen und setzt sich für ein Vielfältiges Berlin ein, etwa wenn er für religiös-weltanschauliche Pluralität Fahrrad durch Berlin radelt, gegen Homophobie Flagge zeigt oder für sexuelle Selbstbestimmung und gegen religiöse Dogmen auf die Straße geht. Er sucht dafür immer wieder auch Bündnisse, in denen er dies gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Partnern tun kann.

Katrin Racznyski, Vorstand des HVD Berlin-Brandenburg, freut sich daher ausdrücklich, dass der Verband ab sofort im "Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin" mitwirken kann.

"Es ist wichtig, dass wir als Zivilgesellschaft für das offene und bunte Berlin zusammenstehen. Im Bündnis wollen wir uns mit den anderen Mitgliedern gemeinsam dafür stark machen, dass die große Mehrheit in der Stadt, die Vielfalt und Offenheit begrüßt, sicht- und hörbarer ist als die wenigen, die sich daran stoßen. Wir wollen uns als Humanist_innen im Bündnis auch dafür stark machen, dass die unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Prägungen der Menschen in unserer Stadt im politischen und gesellschaftlichen Dialog respektiert und akzeptiert werden."

Mitglieder im Bündnis sind neben dem HVD Berlin-Brandenburg die AWO Berlin, der Landessportbund Berlin, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der DGB Berlin-Brandenburg, Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, das Erzbistum Berlin, die Caritas Berlin, der DJH Berlin-Brandenburg, der Zentralrat der Muslime in Berlin, der Landesverband Berlin der Gartenfreunde, die Gewerkschaft Kirche und Diakonie sowie das Jüdische Forum. Das Koordinationsbüro des Bündnisses wird vom Netzwerk für Demokratie und Courage geführt.

Im Selbstverständnis des Bündnisses heißt es: "

Als Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin treten wir jeder Form von Hass, Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Beleidigung mit Entschiedenheit entgegen. In diesem Bündnis schließen sich Vertreter_innen der Zivilgesellschaft zusammen. Dazu gehören Wohlfahrts- und Sozialverbände, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Verbände und Vereine unserer Stadt. Was uns verbindet: Wir leben Weltoffenheit und Toleranz auf den Straßen und Plätzen, in den Klassenräumen und Betrieben, in Gotteshäusern, auf den Sportplätzen und in den Geschäften unserer Stadt. Was uns verbindet ist auch ein klares Bekenntnis gegen fremdenfeindliche, rassistische, antisemitische, nationalistische und menschenverachtende Ansichten in unserer Stadt."

Zu den Zielen gehören das öffentliche Einstehen für ein weltoffenes und tolerantes Berlin, das Motivieren der Zivilgesellschaft, sich aktiv für ein weltoffenes und tolerantes Miteinander zu engagieren sowie die Bereitschaft, fremdenfeindlichen, rassistischen, und totalitären Ideologien in der pluralen Berliner Gesellschaft entgegenzutreten. Dafür werden Kundgebungen, Demonstrationszüge, Mahnwachen, Menschenketten, Kunstaktionen, Straßenfesten und weitere friedliche Aktionen organisiert und die Zivilgesellschaft durch Aufrufe, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit anderen Initiativen mobilisiert.