Der Humanistische Verband stützt sich in seinem ethischen und moralischen Selbstverständnis auf die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen und die sich daran anschließenden internationalen und europäischen Menschenrechtskonventionen.
Dies ist heute wichtiger den je, denn insbesondere der Kampf um die Menschenrechte hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Glaubte man vor nicht allzu langer Zeit noch an die "Unantastbarkeit" der Menschenrechtserklärung, so muss diese heute - 60 Jahre nach ihrer Unterzeichnung - mit allen Mitteln gegen die Aufweichung durch antidemokratische Kräfte, Regime und Strukturen verteidigt werden. Diese versuchen, auch durch Tabuisierung der Religionskritik, die Meinungsfreiheit entscheidend einzuschränken. Der Humanismus ist deshalb stärker denn je gefragt, die internationale Zusammenarbeit von Humanisten und Aufklärern von immenser Bedeutung.
Der Humanistische Verband Deutschlands ist deshalb seit Jahren Mitglied der "Internationalen Humanistischen und Ethischen Union" (IHEU). Diese wurde 1952 in Amsterdam gegründet und vertritt als Zusammenschluss von mehr als hundert humanistischen Organisationen aus vierzig Ländern etwa fünf Millionen Menschen.
Darüber hinaus unterstützt der Verband aktiv die Arbeit zugunsten der innereuropäischen Verständigung mit. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Zusammenarbeit mit humanistischen Initiativen und Organisationen aus Osteuropa dar.
Der HVD Berlin-Brandenburg pflegt des Weiteren intensive Kontakte zu den European Humanist Professionals sowie den folgenden Humanistischen Verbänden im europäischen Ausland:
Die Oxford-Deklaration zur Gedanken- und Meinungsfreiheit
Der World Humanist Congress 2014 hat sich vom 8. bis 10. August 2014 in Oxford (UK) versammelt und die folgende Deklaration zur Gedanken- und Meinungsfreiheit angenommen. Die Kerngedanken lauten
- Das Recht auf Gedanken- und Glaubensfreiheit gilt für alle als ein und dasselbe Recht.
- Niemand sollte jemals irgendwo in einen Glauben hinein oder aus ihm heraus gezwungen werden.
- Das Recht auf Gedankenfreiheit hat einen globalen Geltungsbereich.
- Es gibt kein Recht, nicht gekränkt zu werden oder widersprechende Meinungen nicht hören zu müssen.
- Staaten dürfen das Denken und die Meinungsäußerung nicht beschränken, bloß um die Regierung vor Kritik zu schützen.
- Glaubensfreiheit ist absolut, doch die Freiheit zum Handeln aufgrund eines Glaubens ist es nicht.
Darüber hinaus versichern die Unterzeichner, dass die Prinzipien der Demokratie und der Säkularität das stärkste Fundament für die Entwicklung von offenen Gesellschaften darstellen, in denen Gedanken- und Meinungsfreiheit gesichert und gefördert werden. Sie verpflichten sich in ihrer Arbeit, die bestehenden Rechte auf Gedanken- und Meinungsfreiheit innerhalb des internationalen Rahmens der Menschenrechte hochzuhalten und zu fördern, sowie Widerstand zu leisten gegen nationale und internationale Beschränkungen des Rechts des Individuums, selbst zu denken und offen seine Ansichten furchtlos auszusprechen.
Sie rufen ihre Mitgliedsorganisationen und Humanisten weltweit dazu auf,
- diese Werte in ihren eigenen Leben zu bewahren
- in ihren Gemeinschaften für ein besseres allgemeines Verständnis des Rechts auf Gedanken- und Meinungsfreiheit für alle zu werben
- ihre Regierungen zur Förderung dieser Werte zu drängen
- und sich mit Humanisten und anderen weltweit zusammenzuschließen, um diese Werte zum Wohl der gesamten Menschheit zu verteidigen und zu entwickeln.
(Fotos: Arik Platzek)