Erstmals haben die Kinder- und Jugendhospizangebote von Berlin im Rahmen der gemeinsamen Aktion “verBUNTen für Berlin” auf die Bedarfe von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern aufmerksam gemacht. Während eines Sternenlaufs durch die öffentlichen Verkehrsmittel zum Veranstaltungsort, der Ehrenhof der Humboldt-Universität zu Berlin, wurden die grünen Bänder der Solidarität und Aktions-Flyer verteilt. Die Kinderhospizarbeit soll auf diesem Weg stärker in der Gesellschaft verankert werden.
Am Nachmittag wurde es feierlich. Das gemeinsam entwickelte Symbol der Berliner Kinderhospizarbeit wurde erstmals präsentiert: ein überragender Wanderbaum. Die Baumkrone besteht aus sechs Teilstücken – jedes einzelne steht für ein Berliner Kinder- und Jugendhospizangebot. Mit der Umsetzung war Exhibition Designer Till Hutzenlaub beauftragt. Der Baum symbolisiert den Kreislauf des Lebens, das Wandern steht für den ständigen Wandel und die Veränderungen, denen Familien mit unheilbar kranken Kindern ausgesetzt sind. Die bunten, von Familien und Kindern selbst gestalteten, Lampions symbolisieren die fröhlichen Momente in der Kinderhospizarbeit, aber sie stehen auch für die stillen Momente der Erinnerung an bereits verstorbene Kinder.
Eröffnet wurde der Nachmittag von Tanja Pietzek, Koordinatorin von HospizKind. Nach einem intensiven Jahr der Zusammenarbeit in vielen Arbeitsgruppe wird sichtbar wie groß die Wirkkraft ist, wenn die Kinder- und Jugendhospizangebote zusammenarbeiten. Der Austausch in den Arbeitsgruppen sorgt verstärkt dafür die Handlungsbedarfe in den Blick zu nehmen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die Aktion „verBUNTen für Berlin – Kinderhospizarbeit geht uns alle an“ ist ein Zeichen dafür, wie erfolgreich das Zusammenwirken der Kinder- und Jugendhospizangebote in Berlin im letzten Jahr gewesen ist und was gemeinsam im Sinne der Bedarfe der betroffenen Familien geschaffen werden kann.
Zur großen Freude waren auch politische Vertreter*innen anwesend und haben herzliche Grußworte an die Gäste gerichtet. Senatorin Günther-Wünsch der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend, Familie berichtete über ihre unterstützenden Leistungen wie die Care-Managementstellen und VK KiJu, welche Familien mit versorgungsintensiven Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Krisensituationen unterstützt. Staatssekretärin Haußdörfer der Senatsverwaltung Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (Sen WGP), machte mit dem grünen Band deutlich wie wichtig solche Aktionstage für die Familien sind und bedankte sich bei allen engagierten Menschen und Familien. Auch wir bedanken uns bei der Sen WGP, welche HospizKind Berlin fördert und nur damit diese Aktion stattfinden und das Wandersymbol entwickelt werden konnte.
Es wurde deutlich, dass es nicht nur ums Sterben geht, sondern dass die Kinderhospizarbeit das Leben begleitet. Eine vierköpfige Familie berichtete von ihren Erfahrungen mit ihrem lebensverkürzend erkrankten Sohn. „Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns noch mit unserem Sohn bleibt, deshalb wollen wir diese Zeit bestmöglich nutzen und das ginge nicht ohne die Kinderhospizarbeit.“ Eine ehrenamtliche Familienbegleiterin und ein Musiktherapeut teilten ebenso ihre Erfahrungen und machten auf die besondere Bedeutung ihrer Tätigkeiten aufmerksam. Nils Groß (Vorstand Hospiz- und PalliativVerband Berlin e.V.) sagte sehr treffende Worte „Wir wissen, dass euer Leben manchmal schwer ist, dass der Alltag sich nicht „einfach so“ stemmen lässt, dass unsere Begleitung manchmal auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Ihr berichtet uns auch immer öfter, dass ihr von Diskriminierungen betroffen seid. Daher denken wir, dass ein Tag nicht ausreicht, dass eigentlich jeder Tag ein Tag der Kinderhospizarbeit sein muss.“
HospizKind Berlin bedankt sich bei allen Kolleg*innen und Unterstützer*innen, denn nur gemeinsam können wir Berlin verBUNTen!