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Kinderlachen auf dem Storchenhof

Viele glänzende Kinderaugen sah man beim erstmaligen Besuch von drei Familien auf dem Paretzer Storchenhof, die von unserem ambulanten Kinderhospiz Berliner Herz betreut werden. Nicht nur für kranke Kinder, sondern auch für deren Geschwister ist der Besuch des Bauernhofs ein einmaliges Erlebnis. Wann bekommen Stadtkinder sonst schon die Möglichkeit, zwei Tage alte Katzenbabys oder richtige Wildschweine zu beobachten, Pferde zu reiten oder Pfauenfedern zu sammeln oder Schafe, Meerschweinchen und Ziegen zu streicheln.

Wenn die Kinder glücklich sind, sind es auch die Eltern. Mama und Papa konnten bei deftigen Maultaschen, Salat und Apfelstrudel die Sonne genießen, während die Kleinen im hauseigenen Sandkasten spielten oder mit Regine Lorenz, Gymnasiallehrerin und Fachkraft für tiergeschützte Therapie und Pädagogik, in Kontakt mit Pferden, Hühnern, Schafen, Ziegen, Katzen, Meerschweinchen, Eseln und Wildschweinen kamen.

Regine Lorenz versuchte durch den Tierkontakt vor allem, das Wohlbefinden der Kinder zu steigern. "Aber auch das Selbstvertrauen und die motorischen Fähigkeiten werden gestärkt", erklärt sie. Beim Reiten wurden kleine Voltigier-Übungen eingeübt und im Anschluss die beeindruckenden Tiere gemeinsam versorgt und gestriegelt. Der Drang, sich einzubringen, sei zwar unterschiedlich, aber "alle Kinder kommen mit großer Neugier und Offenheit her", erklärte Regine Lorenz.

Anastasia Felk, die Mutter der zweijährigen Zwillinge David und Gabriel, war begeistert. Die Tiertherapie auf dem Storchenhof sei eine sinnvolle Ergänzung und Alternative zu anderen Therapien. "Hier ist es spielerischer, also interessanter für Kinder", meinte Anastasia Felk. "Außerdem spricht das Tier nicht, es wertet nicht, zeigt keine Emotionen, es ist ein ganz anderer Kontakt."

Besonders gut ließen sich die positiven Effekte des Tierkontakts am elfjährigen Timmi beobachten. Er hat autistische Züge sowie einen vermuteten Hirnschaden. Im Umgang mit den Tieren vergaß er die Schmerzen, die ihn am Anfang des Tages auf dem Storchenhof noch gequält hatten. Als Regine Lorenz ihn auf den Rücken einer weißen Stute setzte, war er ganz fröhlich und aufgeregt. Der Vater von Timmi, René Griep, war glücklich: "Timmi hat richtig gelacht und wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Reiten!" Auch das seine gesunden Söhne auf dem Storchenhof bei Laune gehalten wurden, war für den dreifachen Vater eine große Erleichterung.

Für alle Familien steht fest, dass sie wiederkommen wollen. René Griep würde sogar gerne mal mit seiner Familie dort übernachten. Interessierte Familien können sich an unser Kinderhospiz Berliner Herz wenden. Dort wird alles getan, um dieses schöne Kontrastprogramm zum Alltag möglich zu machen.

Anne Edler