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Rückblick: Unsere Tagung "Wertebildung in Grundschule und Sekundarstufe I"

Unsere Fachtagung "Wertebildung in Grundschule und Sekundarstufe I" in Kooperation mit dem HVD Nordrhein-Westfalen, dem HVD Niedersachsen sowie dem Fachverband Werte und Normen Niedersachsen am vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg.

So sprachen Thorsten Schimschal, Fachberater für Werte und Normen, und Jens Aden, zuständiger Fachreferent aus dem Kultusministerium, über den aktuellen Stand der Einführung des Faches Werte und Normen an Grundschulen in Niedersachsen. Zunächst jedoch erinnerte Henrike Lerch vom HVD Nordrhein-Westfalen an die zentrale Erkenntnis unserer letztjährigen Tagung "Schule – Bildung – Werte", werteorientierter Unterricht müsse immer beides – Herz und Verstand – ansprechen. Prof. Dr. Sabine Gruehn von der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster stellte verschiedene Organisationsformen wertebildender Fächer vor. Ihr Kollege Prof. Dr. Thomas Nisters von der Universität zu Köln übte Kritik am Anspruch gängiger Modelle des Philosophierens mit Grundschüler_innen und Prof. Dr. Monika Keller vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung informierte über die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen und Gründe (früh)kindlicher Wertebildung. In den Diskussionen wurde ein relativ breiter Konsens deutlich, dass es einen Unterricht für alle geben sollte, der sowohl Anteile von Ethik- als auch Religionskunde-Unterricht umfassen sollte. Als Grundlage hierfür diente der Beitrag von Urs Schellenberg (PH Zürich), der ein mögliches Modell – das Fach Ethik, Religionen, Gemeinschaft in der Schweiz – vorstellte. Mit der Frage, welches Wissen, welche Kompetenzen grundsätzlich für die Ausbildung einer offenen und toleranten Haltung wichtig seien, berührte er einen zentralen Aspekt der bildungspädagogischen Debatte. Wilhelm Heim, Fachberater für Philosophie, lud die Gäste schließlich ein, sich in einem Workshop zum Thema "Muss ich immer helfen?" über Hilfsbereitschaft und Wertebildung in der Sekundarstufe 1 zu informieren und auszutauschen.

Die Beiträge und Diskussionen waren so vielfältig und konstruktiv, dass wir beschlossen haben, sie in Form eines Tagungsbands zu veröffentlichen, der im Laufe des nächsten Jahres in unserer Schriftenreihe erscheinen wird.