Es gibt Bücher, die liest und diskutiert man aufgrund ihrer Komplexität am besten gemeinsam. Der Lesekreis trifft sich in der Regel jeden letzten Dienstag im Monat und ist die Gelegenheit, genau dies mit Büchern und Texten zu humanistischen Themen zu tun: in angenehmer Atmosphäre und mit Genuss.
Die Auswahl erfolgt durch die Teilnehmenden. Programmänderungen aufgrund von aktuellen Neuerscheinungen oder neuen Vorschlägen sind ebenso willkommen wie neue Lesefreundinnen
und ‑freunde.
2023 steht bei uns ganz im Zeichen der Friedensaktivistin, Feministin und Publizistin Bertha von Suttner, die vor 180 Jahren geboren wurde und 1905 als eine der Ersten den Friedensnobelpreis verliehen bekam. Von ihrem pazifistischen Roman Die Waffen nieder! aus, den wir in der Januar-Ausgabe des Lesekreises diskutiert haben, möchten wir einen Bogen zu älteren und neueren Texten schlagen, die um Fragen von Krieg und Frieden, Macht und Gewalt, Humanismus und Pazifismus kreisen. Übers Jahr möchten wir Klassiker neu entdecken und uns mit aktuellen politischen und philosophischen Texten zum Thema auseinandersetzen.
Im September sprechen wir über die von Almut Ilsen und Ruth Leiserowitz herausgegebene Anthologie Seid doch laut! Die Frauen für den Frieden in Ost-Berlin.
Im März 1982 verabschiedete die Volkskammer der DDR ein Gesetz, das die Einbeziehung von Frauen in die allgemeine Wehrpflicht ermöglichte. Sieben Frauen – Bärbel Bohley, Irena Kukutz, Katja Havemann, Karin Teichert, Bettina Rathenow, Almut Ilsen und Ulrike Poppe – formulierten eine Eingabe, die insgesamt ca. 130 weitere Frauen aus Berlin und Halle (Saale) unterschrieben. Im Oktober 1982 schickten sie diese an Partei- und Staatschef Erich Honecker. Die Aktion gilt als Gründungsakt der »Frauen für den Frieden« in Ost-Berlin, eine der am längsten existierenden Oppositionsgruppen in der DDR.
Nach mehr als 35 Jahren halten 18 ehemalige »Friedensfrauen« eine lebendige Rückschau auf gemeinsame Aktivitäten und persönliche Schlüsselerlebnisse, wobei auch die entsprechenden Stasi-Akten einbezogen werden. Viele bislang unveröffentlichte Fotos, eine Chronik und Dokumente ergänzen die Darstellung. (Verlagstext)
Als Gesprächsgrundlage für die Diskussion im Lesekreis werden empfohlen: Vorwort und Einleitung, die Erinnerungsberichte von Bärbel Bohley, Ulrike Poppe und Elisabeth Gibbels sowie das Intermezzo. Wichtige Verbündete.
ORT: Haus des Humanismus, Potsdamer Str. 157 | 10783 Berlin
MODERATION: Dr. Astrid Hackel
Infos und Anmeldung unter info@humanistische-akademie-bb.de