Wir leben in einer Zeit unendlich vieler Möglichkeiten, unseren eigenen oder uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen Wege zu eröffnen, wann und wo und wie sie etwas lernen und erleben können. Damit einher geht eine allmähliche Wandlung der Vorstellung, was ein_e Erzieher_in dabei zu tun hat. Selbst die traditionelle Berufsbezeichnung Erzieher_in drückt längst nicht mehr aus, was von der Person erwartet wird, der Mütter und Väter morgens ihre Kinder an der Kita-Tür anvertrauen oder die nach dem Unterricht in der Schule die Kleinen im Hort begrüßt.
Immer häufiger wird deshalb von pädagogischen Fachkräften gesprochen, die in den Kindertagesstätten, in den Betreuungs- oder Jugendfreizeiteinrichtungen dringend gebraucht werden.
Unsere Humanistische Fachschule für Sozialpädagogik hat im Jahr 2012 begonnen, Erzieher_innen auszubilden und dabei stets Wert auf eine handlungsorientierte Ausbildung gelegt. Nicht nur für berufsbegleitend Studierende, sondern auch für Studierende in der Vollzeitausbildung bildet die Verknüpfung theoretischen Wissens und praktischer Erfahrungen die Grundlage für eine erfolgreiche Zeit an der Fachschule.
Für uns lehrende Dozent_innen ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, dass wir
- Bildungsprozesse gemeinsam mit den Studierenden gestalten,
- uns in der Fachschule als lernende Gemeinschaft verstehen,
- immer wieder zusammen darüber nachdenken, wie der Beruf ausgefüllt werden kann,
- uns gegenseitig Hilfestellung beim Lernen und Verstehen der Ausbildungsinhalte geben,
- selbständiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln der Studierenden stärken
- und unsere Ausbildung regelmäßig evaluieren und neuen Erfordernissen entsprechend verändern.
Unsere Dozent_innen begleiten die Studierenden nach dem seit 2016 geltenden Rahmenlehrplan für die Erzieher_innenausbildung in Berlin über drei Jahre hinweg und werden sie darin unterstützen, einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder der Erzieher_innen zu gewinnen und sich den Anforderungen des Berufsalltags fachlich kompetent zu stellen.
Der dänische Familientherapeut Jesper Juul meint, dass im Umgang mit Kindern vier Grundwerte in der Familie gelten sollten: Gleichwürdigkeit, Authentizität, Verantwortung und Integrität. Wir meinen, in den Alltag von Erzieher_innen in Kitas, Schulhorten oder Freizeiteinrichtungen passen diese Werte ebenso gut. Zu diesem Gedanken und vielen anderen pädagogischen Fragen treten wir gern mit unseren Studierenden in einen regen Austausch.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Konstanze Billeb
Schulleiterin