Katrin Raczynski, Vorstandsvorsitzende des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg KdöR: "Wir sind äußerst zufrieden. Trotz pandemiebedingter Verzögerungen liegen wir voll im Zeitplan. Die vollständigen Unterlagen zur Gründung einer Humanistischen Hochschule liegen nun bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung. Bei erfolgreicher Prüfung auf Landesebene und durch den Wissenschaftsrat könnte die Hochschule ihren Gründungsbetrieb 2022/2023 aufnehmen."
Katrin Raczynski weiter: "Die geplante Hochschule stellt für den Hochschulstandort Berlin in mehrfacher Hinsicht eine Bereicherung dar. Fachkräfte der sozialen Arbeit werden dringend gebraucht. Die Nachfrage nach Studienplätzen im Sozialwesen ist in Berlin seit 2010 um 61% angestiegen. Aufgrund des Studienplatzmangels ist der NC hoch, viele Studierende wandern nach Brandenburg oder in andere Bundesländer ab. Hier bietet die Humanistische Hochschule weitere Kapazitäten.
Zugleich steigt die Nachfrage nach weltlich-humanistischen Angeboten wie beispielsweise der Humanistischen Lebenskunde, einem Wahlfach, das der HVD Berlin-Brandenburg an öffentlichen Grundschulen für mittlerweile rund 70.000 Kinder anbietet. Humanistische Lebenskunde wird nicht an den Berliner Hochschulen ausgebildet."
Die Humanistische Hochschule bietet künftig zunächst drei Studiengänge an: Auf Basis seiner Erfahrung als Anbieter sozialer Dienstleistungen mit 1.400 Beschäftigten wird ein praxisorientierter Bachelor Soziale Arbeit mit dem besonderen Profil des "spiritual care" eingerichtet. Die Ausbildung der Lebenskundelehrkräfte soll durch einen Weiterbildungsmaster wissenschaftlich aufgewertet werden. Vor dem Hintergrund des weltanschaulichen Profils des HVDs wird zudem ein Weiterbildungsmaster in Angewandter Ethik die Potentiale, Grenzen und Folgenbewertung menschlichen Tuns aus ethischer Perspektive beleuchten.