Die Geschichte vom Buchstabenbaum (von Bruno Bettelheim),
Kennt ihr die Geschichte vom Buchstabenbaum schon?
…Es war einmal ein ganz besonderer Baum, an dem viele unterschiedliche Buchstaben wuchsen. Er hieß von nun an der Buchstabenbaum. " Was für ein Durcheinander", sagte die Raupe, als sie die Wörter auf so vielen verschiedenen Blättern sah. "Warum tut ihr euch nicht zusammen und bildet Sätze und seid endlich etwas von Bedeutung?" Das machten die Buchstaben auch. Was könnte wichtiger sein, als der Friede auf Erden unter den Menschen?
Vor allem die 4- und 5-jährigen Kinder haben sich intensiv mit dem Buchstabenbaum beschäftigt. Zuerst habe ich den Kindern die Geschichte vorgelesen. Neugierig entdeckten wir die Buchstaben. Einige kennen die Kinder auch schon. Schnell wurde der erste Buchstabe des eigenen Namens oder der von Mama oder Papa gefunden.
Dann entdeckten wir weitere Wörter und sogar auch Sätze. Einige Kinder malten Bilder zu der Geschichte und schrieben einzelne Wörter ab. Über längere Zeit entwickelte sich dann eine Sammlung von detaillierten, ausdruckstarken und phantasievollen Bildern der Kinder, die wir nun zu einem Buch binden wollen. Ich fügte den Text der Geschichte hinzu.
Die Geschichte des Buchstabenbaumes weckt das natürliche Interesse und Neugierde an Schrift. Eingebettet in einer schönen Geschichte zeigt der Buchstabenbaum in Wort und Bild, was Lesefähigkeit und Schreiben wirklich bedeutet. Die Bilder der Geschichte laden zum Entdecken von Buchstaben und Wörtern ein. Die Botschaft regt zum Nachdenken, Erzählen und Philosophieren ein. Die Kinder erhalten einen Einblick in die geschriebene Sprache.
Wir sind noch nicht ganz fertig, ein paar Bilder fehlen noch. Wenn das Buch fertig ist kann es gerne in der Kita betrachtet werden!
Die Kita als Ort für aktive Schriftforschung
- Anregungsreiche Räume, in denen Schrift, Symbole, Piktogramme zu sehen sind
- Vielfältige Bücher und Materialien, in denen Schrift zu entdecken ist
- Gelegenheit und Zeit, um Schrift zu entdecken
- Impulse des Erwachsenen (auch zu Hause, z. B. auf Buchstabensuche gehen)
- Vorbildfunktion des Erwachsenen (z.B. Einkaufszettel schreiben, Bücher lesen, Arbeit am Computer)
- Kinder bestärken und unterstützen, sich Sprache (auch schriftlich) anzueignen
- Kindern Aufmerksamkeit schenken, Interesse und Resonanz geben
- "Fehler" als Entwicklungsschritte sehen
- Dem Kind die Regie über sein Handeln geben
- Umgang mit unterschiedlichen Medien/ Erfahrungen im Alltag sammeln
- Kindern einen Zutritt in die Welt der Schriftkultur ermöglichen
- Bewusstsein über die Entwicklung des Schreiben; schon das Kritzeln in den ersten Jahren ist bereits die Vorstufe der Entwicklung von Schrift
- Kinder entwickeln sich individuell und selbstbestimmt ( keine angeleiteten Schreibversuche)
Vivien