Die erste richtige Ferienwoche in Berlin begann für die Kinder und Jugendlichen der Jugendfreizeiteinrichtung FAIR wieder mit einer Ferienfahrt nach Geyer. "Geyer, da hab ich ja noch nie was von gehört. Ist das noch in Deutschland?" Ja, ist es, in der Nähe zur tschechischen Grenze im Erzgebirge. 34 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren durften diesmal ihre Koffer packen und so konnte am 24.7. um 10:30 Uhr das Abenteuer beginnen. Wir starteten bei strahlendem Sonnenschein und nach ein paar Schwierigkeiten auf der Autobahn, kamen wir pünktlich um 16 Uhr in unserem Feriendomizil an. Die Zimmer wurden verteilt und nun hieß es zunächst Koffer auspacken, Betten beziehen, Süßigkeiten im Zimmer verteilen und das Haus erkunden. Geplant war für den frühen Abend eigentlich noch eine kleine Dorferkundung, leider regnete es, sodass wir diese Aktion ausfallen ließen. Noch dachten sich die Mitarbeiter_innen, dass es ja nicht die ganze Woche regnen wird, aber wir sollten eines besseren belehrt werden.
Der zweite Tag begann, wie soll es auch anders sein mit Regen. Alle Kinder und Jugendlichen sollten eine Regenjacke mit haben, aber wie das so oft ist, hatten nur fünf Kinder eine Regenjacke dabei. Also gab es für alle anderen einen blauen Müllsack, nach dem Motto lieber blau sein, als klitschnass. Wir machten uns auf den Weg in ein Spaßschwimmbad. Für viele das Highlight der Ferienfahrt, mit drei Rutschen, Wellenbad und Whirlpools. Für die Mitarbeiter_innen bedeutete das Schwimmbad noch mehr auf die Kinder achten, auf die Nichtschwimmerkinder aufpassen und zwischen drin für die Verpflegung zu sorgen. Also Anstrengung pur bei 33°C Raumtemperatur und keiner Frischluftzufuhr. Endlich wieder in unserem Haus angekommen konnten wir den frisch gebackenen Apfelkuchen schon riechen, dazu einen warmen Kakao und alle waren glücklich.
Mittwochs verschlug es uns nach Annaberg-Buchholz in das Besucherbergwerk Röhling-Stollen, dort bekamen wir neue Outfits: wunderschöne gelbe Helme und Regencapes. Wir stiegen in die Grubenbahn und fuhren 600m in den Stollen, in dem früher Silber und Uran abgebaut wurde. Für alle Kinder war es etwas völlig Neues, sich in einem Berg zu bewegen und erklärt zu bekommen, wie man früher unter Tage gearbeitet hat. Viele erstaunte Gesichter zeigten uns, dass es die richtige Entscheidung war ein Bergwerk zu besuchen.
Abends luden die Mitarbeiter_innen zur Disco, es gab eine alkoholfreie Bowle, viele Knabbereien, gute Musik und Discobeleuchtung, so dass die Kinder und Jugendlichen feiern konnten und ein Dancebattle nach dem anderen folgte.
Für den Donnerstag hatten wir viele unterschiedliche Workshops geplant: T-Shirtgestaltung, Tischtennis- und Kickerturnier, Schminken und Tattoos, Hütten bauen im Wald, Stöcker schnitzen und noch vieles mehr. Leider regnete es wie an den vorhergegangenen Tagen die meiste Zeit, so dass viele Workshops drinnen stattfinden mussten und wir sehnsüchtig das regenfreie Zeitfenster zwischen 18 und 22 Uhr herbeisehnten um endlich Lagerfeuer machen zu können, Bratwürste zu grillen und natürlich für die Nachtwanderung.
Die meisten Kinder sagten zunächst: "Müssen wir echt eine Nachtwanderung machen? Das ist doch voll langweilig!", sie hatten aber nicht mit Ani und Thomas gerechnet die eine Nachwanderung vom allerfeinsten vorbereitet hatten. Es gab natürlich unterschiedliche Gruppen und damit zusammenhängend verschiedene Gruselgrade. Die Gruppe "SuperSoft" bekam eine Geschichte erzählt und ist dann zusammen mit Mitarbeiter_innen durch den Wald gelaufen. Die Gruppe "Extrem" beschränkte sich auf unsere Teeniejungs, die normalerweise die coolsten von Allen sind und keine Angst haben. Naja, unsere super coolen Jungs haben sich erst beim dritten Anlauf getraut den Weg in Begleitung eines Mitarbeiters zu laufen und hatten im Grunde nur Panik. Aber das gehört für 15-jährige halt auch mit dazu. Auszüge aus dem Video gibt es bald bei Youtube.
Pünktlich am Freitagmorgen, eine halbe Stunde bevor der Bus abfahren sollte, kam die Sonne wieder raus und sorgte für Kommentare: "Boah, das ist ja total warm hier!" oder "Kann es jetzt auch mal wieder regnen?", wir Mitarbeiter_innen waren einfach nur froh die Kinder und das Gepäck trocken in den Bus zu kriegen.
Zum Abschluss bleibt zu sagen: Wir haben auch für nächstes Jahr schon wieder gebucht, es geht wieder nach Geyer ins Erzgebirge und diesmal starten wir am 09.07.2018, schließlich wollen wir das Außengelände auch mal nutzen können.