Sebastian Castellio (1515–1563). Vorkämpfer für Toleranz im konfessionellen Zeitalter, Band 3
Autor: Uwe Plath
Erschienen 2020 bei Königshausen & Neumann.
92 Seiten | Broschur | Format 13 x 21 | € 9,80 | ISBN: 978-3-8260-6982-6
Sebastian Castellio war ein Mann vom Geiste des Erasmus, Humanist, Moralist, Philologe, Theologe und Pädagoge. Seine lateinische Bibel und seine "Heiligen Dialoge" (Dialogi Sacri) wurden in ganz Europa bis zur Zeit der Aufklärung für den Latein- und Religionsunterricht verwendet. Für uns heute ist Castellio vor allem durch seine Kontroverse für Toleranz interessant, die er nach der Verhaftung und Verbrennung des Spaniers Michael Servet in Genf gegen Johannes Calvin und Theodor Beza führte. Trotz Stefan Zweigs bekanntem Roman "Castellio gegen Calvin. Ein Gewissen gegen die Gewalt" ist der Basler Humanist in Deutschland noch weithin unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass die meisten seiner Schriften nicht zu seinen Lebzeiten, sondern erst postum veröffentlicht werden konnten. Erst seit wenigen Jahren liegen auch deutsche Übersetzungen seiner Toleranzschriften vor, die seine Aktualität und Bedeutung für die Toleranzdiskussion beweisen. Sein im Jahre 1554 gegen Calvin gerichteter Satz "Einen Menschen töten heißt nicht eine Lehre verteidigen, sondern einen Menschen töten" hat bis heute nichts an Überzeugungskraft eingebüßt.
Der Autor:
Dr. Uwe Plath studierte Geschichte, Latein, ev. Theologie; 1972 Promotion bei W. Kaegi über Calvin und Basel (Basel/Zürich 1974; Der Fall Servet, Essen 2014). Er hat sich durch zahlreiche Studien, durch Übersetzungen und die Edition des Contra libellum Calvini als Kenner Castellios ausgewiesen.
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